früher als das Letztere; doch reicht eine Stunde Zeit zur Klä
rung gewöhnlich hin; die Treber setzen sich zu Boden, auf den
selben lagert sich der Oberteig ab. Unter den Seiheplatten
haben sich etwas feine Treber abgelagert, welche beim Öffnen
von der zuerst abfließenden Würze mitgerissen
werden und sie trüben. Bevor man an das Abziehen der klaren
Würze geht, läßt man daher die trübe Würze so lange abfließen,
bis sie ziemlich klar kommt; man gießt diese trübe Würze wieder
in die theilweise geklärte Meische zurück, ohne sie jedoch weiter
aufzurühren, worauf dann nach J / 4 bis */ # Stunde Ruhe die
Würze sogleich klar zum Vorschein kommt und in diesem Zustande
bis fast zu Ende abfließt; zuletzt kommt wieder ein kleiner An
theil der Würze getrübt von Trebertheilcheu, die noch unter den
Seiheplatten abgelagert waren. Zn diesem Zeitpunkte verschließt
man den Abflußhahn und schreitet zur Aussüßung der Treber
durch die Nachgüsse mit heißem Wasser. Nach dem Abziehen
der ersten Würze halten die Treber von 100 U gutem Malze
noch viren 120 U (von minder gut gekeimtem Malze mehr)
erster Würze zurück, welche wegen ihrer größern Klebrigkeit sich
nicht so vollkommen von den Trebern absondert. Zudem diese
Würze durch die heißen Nachgüsse von Wasser verdünnt wird,
fließt sie dann vollständiger von den Trebern ab, so daß die
Treber von 100 U gut gekeimtem Malze nur noch 100 U der
dünnen Würze zurückhalten. Es ist beim Nachgußmachen nicht
nothwendig, den Oberteig von den Trebern abzunehmen, und
es ist nützlich, die Treber mit dem Nachgußwasser umzurühren
oder umzustechen, um eine vollständigere Extraction der von
ihnen znrückgehaltenen Würze zu erzielen. Die Klärung der
zweiten (und dritten) Würze durch Ruhe tritt nun in kürzester
Zeitfrist ein, und um beim Abziehen sogleich klare Würze zu erhalten,
wird der zuerst abfließende trübe Antheil wieder in die Meische
zurückgegossen, worauf nach */ 4 Stunde die Würze klar abge
zogen werden kaun.
Viele selbst neuere Schriftsteller über Bierbrauerei halten
die durch das Aussüßen der Treber mit Wasser gewonnene ver-
dünntere Würze für schleimiger als die erste Würze und von
derselben verschieden, weßhalb sie dieselbe nur zur Erzeugung
eines wohlfeilen Dünnbiers angewendet wissen wollen. Allein
diese Ansicht beruht uicht auf richtiger Erkenntniß dieses Gegen
standes. Die durch die Aussüßung der Treber mit heißem Wasser