Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

als Träger der durch die Verbrennung erzeugten Wärme, muß 
dieselbe entzogen werden, um sie zu dem vorhabenden Zwecke 
benützen zu können. 
3) Die Flamme und der glühende Rauch, als die heißesten 
Theile des Feuers, werden wegen ihrer durch die Gluth erlittenen 
Verdünnung durch die eindringende äußere schwerere Luft immer 
nach Oben getrieben. 
4) Sie sollen daher nach Oben unter den Kesselboden 
geleitet, da aber aufgehalten werden, damit sie ihre 
Wärme an den Kesselboden abgeben können, wozu eine gewisse 
Zeit gehört. 
5) Der dadurch seiner Wärme beraubte und abgekühlte 
Rauch soll nicht von Oben, sondern nach Unten abgeleitet 
und von da erst in den gut ziehenden Schornstein geführt wer 
den. Der seiner Wärme beraubte Rauch nimmt nämlich, indem 
er abkühlt, an Dichte und dadurch an Schwere zu, wodurch er 
sich von selbst nach Unten senkt. Die Kunst soll bloß diese 
natürliche Bewegung des Rauches leiten und unterstützen. 
6) Das Feuer soll nicht bloß auf einen Theil des Kessel- 
bodens, sondern auf die ganze Feuerfläche des Kessels möglichst 
gleichartig wirken, und das Kochen nicht vom Rande, sondern 
vom Mittelpunkte des Kessels ausgehen und sich nach dem Um 
fange desselben ausbreiten. 
7) Alle unter dem Kesselboden hin und her gezogenen 
Feuerzüge, wenn sie nicht mittelst Röhren durch den Kessel selbst 
hindurchgehen, bedingen eine geringere Wirkung und gefährden 
den metallenen Kesselboden. 
8) Alle um die Seitenwände des Kessels angebrachten Ranch 
züge sind fehlerhaft; sie schwächen den Zug, hindern dadurch 
die freie Entwickelung des Feuers und tragen nur wenig zur 
Erhitzung der Kesselwände bei. 
9) Am vortheilhaftesten ist es daher, die Feuerfläche eines 
Kessels der unmittelbaren Wirkung des Feuers auszusetzen, und 
statt der Ranchzüge an der Seite einen Theil der untern Sei- 
tenwand, so viel als dieß zulässig ist, ebenfalls frei von der 
Flamme bespielen zu lassen. 
10) Übrigens versteht es sich von selbst, daß der Feuer 
raum, die ganze und freie Rostfläche, so wie der Schornstein die 
der Größe der Feuerfläche des Kessels und der Masse der darin 
zn erhitzenden Flüssigkeit entsprechenden absoluten und relativen
	        
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