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desselben, nachdem er zuvor, allenfalls in geheizten Stuben,
gut ausgetrocknet worden war. Dieses Trocknen darf aber nicht
zu weit getrieben werden; denn sonst wird der Hopfen zu mürbe
und läßt sich zwischen den Fingern zu Staub zerreiben.
Das Einpressen des Hopfens geschieht in hölzernen, zerleg
baren Rahmen. In denselben wird ein Sack von grober Lein
wand von der Größe und Form des Rahmens gebracht, in den
Sack der Hopfen eingedrückt, ein passendes Preßbret in dem
Sacke darauf gelegt und nun der Hopfen mittelst einer kräftigen
Schrauben- oder hydraulischen Presse zusammengepreßt. Wegen
der Klebrigkeit behält der Hopfen den Raum, auf welchen er
zusammengepreßt worden, bei; nach dem Aufziehen der Presse
wird daher das Preßbret hinweggenommen, der Rahmen aus
einandergelegt, der obere leere Theil des Leinwandsackes um
die Außenfläche herum gelegt, angenäht, der Sack mit Papier
überklebt, und dieses allenfalls noch mit einem Firniß überzogen,
um den Zutritt der atmosphärischen Luft zu dem Hopfen um so
vollständiger abzuhalten. Auf diese Art soll sich der Hopfen
nach Sötte au 6 Jahre unverändert aufbewahren lassen. Da
durch wird es möglich, daß sich der Brauer in Jahren, wo der
Hopfen gut geräth und wohlfeil ist, Vorräthe davon anschaffen
kann, um sich theils seinen Bedarf bei eintretenden schlechten
Hopfenjahren zu sichern, theils um sich von den Schwankungen
der Hopfenpreise unabhängig zu machen, wenn auch der Hopfen
dadurch nur zwei Jahre in einem brauchbaren Zustande er
halten wird.
Herr Rietsch hat sich in neuester Zeit eine andere Me
thode der Aufbewahrung des Hopfens patentiren lassen, welche
sich auf die Anwendung des ziemlich dick eingekochten Malzstärk
sirups gründet, mit welchem der frisch geerntete Hopfen, ohne
ihn zu trocknen, gewiffermaßen eingehüllt wird. Es wird näm
lich der Hopfen in diesen dicken Sirup, so lange er noch heiß
und dünnflüssig ist, in solcher Menge eingerührt und eingear
beitet, daß die Masse nach dem Erkalten hart und spröde wird
und sich mit dem Hammer in Stücke zerschlagen läßt. Der Ho
pfen zertheilt sich bei dieser Bearbeitung von selbst und auf
100 U Hopfen sind höchstens 10—15 U Sirup erforderlich.
Da diese Masse nicht weiter erhitzt wird, so verflüchtiget sich
kein Hopfenöl, Harz und Hopfenöl (Hopfenbalsam) vereinigen
sich mit dem schleimigen Sirup zum Theil zu einer Emulsion,