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die sich nachher in der Würze beim Auflösen der Masse darin
vertheilt, und der Hopfen mit dem Sirup getränkt und über
zogen wird dadurch vor der Berührung mit der atmosphärischen
Luft und folglich vor ihrer nachtheiligen Einwirkung geschützt.
Diese Masse hat einen sehr angenehmen aromatischen Ge
ruch und Geschmack nach Hopfen, und es dürfte derselben eine
Zukunft vorbehalten sein. Sie wird wie Hopfen mit der Würze
gekocht, nur daß man im Verhältnisse der beigemengten Extract-
menge davon mehr nimmt.
Jeder Brauer kann seinen Hopfenvorrath auf diese Weise
zubereiten; man kann die Masse aber auch für den Handel be
reiten, insofern sie im Stande wäre, Vertrauen bei den Käufern
zu erringen.
Untersuchungen über den Hopfen.
Der Hopfen, ein so wichtiges Materiale zur Biererzeugung,
ist in Absicht auf diese seit etwa 40 Jahren ein Gegenstand
mehrfacher Untersuchungen gewesen, um dadurch theils seine Be
standtheile zu ermitteln, theils um daraus zu ersehen, welche
eigentlich die Wirkung ist, die der Hopfen in chemischer Bezie
hung auf die Würze und das Bier übt. Gehlen, vr. Jves,
Payen und Chevalier, Wimmer, Sigel, Friedheim,
Sotteau, Büchner haben sich hiermit beschäftigt und um die
nähere Kenntniß des Hopfens mehr oder weniger verdient
gemacht.
Als nächste, mechanisch trennbare Theile des Hopfens muß
man unterscheiden:
s) das Hopfenmehl (Lupulin) und
b) die Hopfendoldenblätter.
Zerreißt man die Hopfendolden, bringt man den zerrissenen
Hopfen in einen locker gewebten Sack oder in ein Sieb, und
siebt oder beutelt man denselben ab, so fällt ein goldgelbes,
zartes Pulver heraus, welches etwa % 0 vom Gewichte des Ho
pfens beträgt, Hopfenmehl oder Lupulin genannt wird, und das
meiste Wirksame des Hopfens, besonders viel ätherisches Ho
pfenöl enthält.
Das Hopfenmehl ist ein zartes, goldgelbes Pulver; es hängt
Balling'S GährungSchemie. I-, 2. 8