Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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100 Gewichtstheile Hopfen enthielten in den 
Hopfendoldenblättern: im Hopfenmehl: 
Flüchtiges Hopfenöl . . 
. . — 
Gerbestoff ..... 
. . 1.61. 
Bitterstoff 
. . • 4.68. 
Gummi 
. . 5.83. 
Harz 
. . 2.00. 
Pflanzenfaser .... 
. . 63.95. 
0.12 
0.65 J 
3.01 J 17.04. 
1.261 
2.91 
8.99 
Darin im Wasser lösliches Extract 12.12. 4.92 — 17.04. 
Aus den Ergebnissen dieser Untersuchung resultirt, wie sehr 
Unrecht diejenigen haben, welche glauben, man solle nur 
das Hopfeumehl anwenden und die Doldenblätter wegwerfen; 
denn letztere enthalten, mit Ausnahme des Hopfenöls, die grö 
ßere Menge wirksamer extraktiver Theile (Gerbestoff, Harz und 
Bitterstoff 8.29). Das Hopfenmehl ist nach Wimmer zum 
großen Theil practisch untrennbar von den Blättern. Es kann 
allein zur Viererzeugung verwendet werden; aber es ist völlig 
unmöglich, daß dieß Vortheilhaft sei und daß man dadurch mit 
geringerem Kostenaufwand besseres Bier erhalte. 
Der Hopfen enthält immer dieselben Bestandtbeile, aber 
diese je nach der Cultur u. s. w. in abweichenden Mengenver 
hältnissen, welche eben die Güte des Hopfens bestimmen. Nebst 
den genannten enthält er noch Albumin und Salze, und zwar: 
äpfelsaures, salpetersanres und schwefelsaures Kali, kohlensauren 
und phosphorsauren Kalk mit Spuren von phosphorsaurer Bitter 
erde, Kaliumchlorid, Eisenoxyd, Kieselerde und Wasser. 
Um über die zweckmäßigste Anwendung des Hopfens bei 
4>er Biererzeugung noch mehr in's Klare zu kommen, machte 
Wimmer Versuche, als deren Resultat sich Folgendes heraus 
stellte: 
1 ) Zerrissener (zertheilter) Hopfen mit Waffer in einem 
Destillirapparate gekocht oder bei einer dem Siedepuncte nahen 
Temperatur digerirt, gibt ein Destillat, von welchem Hopfenöl 
abgenommen werden kann; aber ein Theil davon löst sich im 
Wasser auf und kann durch Destillation davon nicht völlig ge 
trennt werden. Dieß beweist, daß auch beim Kochen des Hopfens 
mit der Würze wenigstens ein Theil des Hopfenöls von der 
Würze zurückgehalten wird. Das Hopfenextract abgelassen und 
der Rückstand neuerdings mit Wasser auf gleiche Art digerirt
	        
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