Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

enthält keinen Sauerstoff; das später übergehende ist sauerstoff 
haltig, im rohen Öl in fortwährender Oxydation begriffen und 
trocknet zuletzt zu einer klebrigen Masse ein. Das Hopfenöl 
wirkt ferner nicht narcotisch, und wenn das gehopfte Bier be 
täubend wirke, so müsse dieß in einem anderen Bestandtheil des 
Hopfens gesucht werden. 
Hopfenbitter. 
Der Bitterstoff des Hopfens, das Hopfenbitter, auch Lu- 
pulin genannt, ist sowohl in den Hopfenblättern (4.68) als im 
Hopfenmehl (3.01) enthalten. Daraus dargestellt ist er weiß 
oder gelblich bis röthlichgelb, durchscheinend, ohne Geruch, von 
hopfenbitterem Geschmack. In Wasser und Alkohol ist er leicht 
löslich, unlöslich im Äther; er ist neutral, wird von verdünn 
ten Säuren und Alkalien nicht verändert und enthält keinen 
Stickstoff in seiner Mischung. 
Hopfenharz. 
Das Hopfenharz ist braungelb, in kochender Bierwürze ver- 
theilbar, im Alkohol und im Äther löslich; es schmeckt sehr 
bitter. — Ob das Hopfenharz in der kochenden Bierwürze 
wirklich aufgelöst wird, darüber sind die Ansichten getheilt; 
so viel aber ist gewiß, daß es dem Hopfen beim Kochen des 
selben in der Würze entzogen wird. Mehre Erscheinungen bei 
der Gährung der Bierwürzen, namentlich bei dem Hopfentriebe 
(Kräusengährung), sprechen dafür, daß das Hopfenharz in der 
Würze in einer emulsionartigen feinen Vertheilung enthalten 
ist; daß es bei der Kräusengährung von den aufsteigenden Koh 
lensäure-Bläschen emporgehoben wird und dadurch in die Schaum- 
kräusen übergeht, welche davon sehr bitter schmecken, ja daß es 
wegen seiner Klebrigkeit Ursache der entstehenden Kräuselung 
des Schaumes ist, weil eine gekochte., nicht gehopfte Würze bei 
ihrer Gährung keinen gekräuselten Schaum bildet. Ebeuso gibt 
es der Oberhefe den ihr eigenen bittern Geschmack. Dieser
	        
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