Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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bittere Geschmack haftet sehr lange auf der Zunge. Da er vom 
Harze herrührt, welches im Wasser unlöslich ist, so wird er 
durch Auswaschen der Hefe mit Wasser daraus nur insofern ent 
fernt, als sich das fein vertheilte Hopfenharz dabei von der 
Hefe abschlemmt. — Jedenfalls wird dadurch die Wirkung der 
Hefe sehr geschwächt. Überhaupt muß ich dem Hopfenharz weit 
mehr Einfluß auf den Bier-, Brau- und Gährproceß, so wie 
auf den bittern Geschmack und auf die Haltbarkeit der Biere zu 
schreiben, als dieß bisher der Fall war, weil man überall, bei 
allen Erscheinungen und in allen Producten die Gegenwart und 
den Einfluß desselben bemerkt. 
Einiges zur Statistik des Hopfenbaues und der Hopfencultur 
in Böhmen. 
Derjenige, welcher sich über diesen Gegenstand, die Bier 
erzeugenden Länder Europa's betreffend, näher unterrichten will, 
dem ist Olbricht's Werk über „Böhmens Hopfenbau 
und Handel" (Prag 1835), und Jenen, die sich über den 
Hopfenbau selbst gründlich unterweisen wollen, „Der Hopfen 
bau" von F. W. Hofmann (Görlitz 1843), so wie die 
„Cultur der Handelsgewächse" von demselben Verfasser 
(Prag 1845) zum Nachlesen zu empfehlen. 
Böhmens Hopfenbau treibende Gegenden können in vier 
Bezirke abgetheilt werden, als: 
1 ) in das Hopfenland bei Auscha im Leitmeritzer Kreise; 
2) „ „ „ „ Saaz im Saazer Kreise; 
3) „ „ „ „ Falkenau im Elbogner Kreise; 
4) „ „ „ zwischen Pilsen und Klattau. 
Nebst diesen den Hopfenbau in großer Menge treibenden 
Bezirken wird aber noch von den meisten Dominien in ge 
eigneten Lagen theils für den eigenen Bedarf, theils auch zum 
Verkaufe Hopfen gebaut. 
Unter allen Ländern des Continents nimmt Böhmen sowohl 
in Beziehung des Umfanges seiner Hopfencultur als des Wer 
thes dieses Productes den ersten Rang ein, und war seit jeher 
dadurch ausgezeichnet; seine jährliche Einnahme für Hopfen 
schätzte man schon früher auf 1.000.000 fl. C. M. Das mitt-
	        
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