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Man versehe sich in einer jeden Brauerei mit einer De-
stillirvorrichtung, bestehend ans kupferner Blase mit Helm und
Kühlvorrichtung, letztere zum leichten Reinigen eingerichtet. Für
jedes Pfund anzuwendenden Hopfens muß diese Blase '/2 bis
^ Cubikfuß Rauminhalt haben, und es ist gut, wenn der Helm
noch einen Steigraum darbietet. — Der Hopfen wird zer
rissen und in die Blase gebracht zu der Zeit, wo man mit
dem Abziehen der ersten Würze beginnt. Die erste Portion
dieser ersten Würze wird sogleich noch heiß, wie sie aus dem
Meischbottich abfließt, auf den Hopfen in die Blase gegossen,
dieser mit der Würze durch einander gearbeitet, wodurch er auf
ein viel kleineres Volumen zusammengeht, Feuer unter der Blase
gemacht, die Temperatur der Flüssigkeit in derselben rasch bis
zum Sieden gesteigert, der Helm auf dieselbe aufgesetzt und die
Destillation vorsichtig, damit kein Überschäumen Statt finde, be
gonnen. In einer halben Stunde ist das Hopfenöl überdestillirt.
Diese Operation wird sodann unterbrochen und die Flüssigkeit
aus der Blase sammt dem Hopfen durch ein hinreichend weites
Abflußrohr mit Pipe, wenn es möglich und die Blase so ge
stellt werden kann, unmittelbar in die Bratpfanne abgelassen,
in welcher sich indeß schon der größere Theil der abgezogenen
ersten Würze im Kochen befunden haben wird, indem der Fort
gang des Brauprocesses dadurch keineswegs eine Störung er
leiden soll, so daß derselbe Hopfen in den folgenden Portionen
der ersten und zweiten Würze auch noch zweimal ausgekocht
und dadurch vollständig extrahirt werden kann. Das Destillat
aber, welches das Hopfenöl und aromatische Hopfenwasser ent
hält, ist indeß in einer wohl zu verschließenden Flasche aufzu
bewahren und nach beendigter Hauptgährung dem
Jungbiere zuzusetzen.
Dieses Verfahren ist einfach, in jeder Brauerei leicht aus
führbar und deßhalb practisch. Auf die Gewinnung des im
Hopfen befindlichen Hopfenöls ist dabei Bedacht genommen; es
kann mithin da, wo es gewünscht wird, dem fertigen Biere zu
gesetzt werden. Hier ist auch der Ort, die Bemerkung zu ma
chen, daß Einige das Hopfenöl für betäubend, reizend und er
hitzend halten und es demnach aus dem Biere entfernt wissen
wollen, während Andere ein größeres Aroma des Bieres wün
schen. Vorne wurde S. 120 nach den neuesten Untersuchungen
des Hopfenöls von vr. Wagner mitgetheilt, daß dasselbe