Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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keineswegs betäubend wirke. Da in einem jeden durch Kochen 
der Würze mit Hopfen bereiteten Biere etwas Hopfenöl ent 
halten ist, so kann hier nur das Mehr oder Weniger desselben 
einen Unterschied bedingen, nach Di*. Wagner scheint aber die 
schädliche Wirkung desselben wohl nur eingebildet zu sein. 
Erst dem Juugbier muß das Destillat, worin das Hopfenöl 
enthalten, zugesetzt werden, weil die Erfahrung lehrt, daß, wenn 
man es der Würze vor der Gährung (Obergährung) zusetzt, 
bei dem Verlaufe der Gährung der Geruch nach Hopfenöl so 
wie der aromatische Geschmack der Flüssigkeit gänzlich ver 
schwinden, und in dem Jungbiere dann keine Spur davon nach 
zuweisen ist, woraus hervorgeht, daß es bei der Obergährung 
aus der gähreudeu Würze ausgeschieden werde. Es ist daher 
gewiß, daß das absichtlich zugesetzte Hopfenöl lockerer in der 
Würze gebunden enthalten sei als dasjenige, was durch Kochen 
derselben mit Hop'fen in sie gelangt ist. 
Beim Zusatze des Hopfenöls (nicht des aromatischen Ho 
pfenwassers) zu dem Jungbiere oder zu der Würze trüben sich 
dieselben, indem das Hopfenöl davon nicht sogleich aufgelöst 
werden kann. Der ^ Zustand mehr mechanischer Vertheilung 
(Suspension) desselben in der Würze ist Ursache, daß es bei 
der Obergährung mit dem Hopfenharz im Kräusenschaum wäh 
rend der Vorgährungsperiode aus der Jährenden Würze aus 
geschieden wird, weßhalb sich in dieser Zeitperiode in der Gähr- 
kammer ein sehr starker Hopfengeruch verbreitet; und selbst das 
damit versetzte Jungbier muß einige Wochen abliegen, ehe die 
dadurch bewirkte Trübung verschwindet und das Bier wieder 
klar wird, wobei ein Theil des zugesetzten Hopfenöls mit der 
bei der Nachgährung gebildeten und ausgestoßenen Hefe eben 
falls aus dem Biere wieder eutferut wird. 
5) Die Methode des Hopfeuröstens übergehend, welche eine 
schädliche Zersetzung desselben bedingt und daher den Hopfen 
wesentlich verändert, haben wir noch eine Methode beim Hopfen 
halten zu besprechen, welche von Paupie empfohlen'wird und 
in mehren Brauereien im Gebrauche ist. Sie besteht in fol 
gendem Verfahren, welches gleich so beschrieben werden soll, 
wie es im Großen ausgeübt wird.
	        
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