Acht haben muß, daß kein Überschäumen und dadurch Verlust
an Würze Statt finde. Durch Aufschöpfen der Würze kann
man das Schäumen mäßigen; nach und nach hört es von
selbst auf, in dem Maße, als das Albumin zum Gerinnen ge
bracht worden ist.
Paupie hält das Kochen jeder Würzeportion im Winter
durch 3 / 4 , im Sommer durch 1 Stunde Zeit für nothwendig
und nützlich, ein länger dauerndes Kochen aber, wenn es sich
nicht um eine stärkere Concentrirung der Würze handelt, für
überflüssig. Die zweite Würze solle so lange wie die erste ge
kocht werden, um sie bei gleicher Feuerfläche der Braupfanne,
wobei in derselben Zeit gleichviel Wasser aus ihr verdampft
und weil deren Menge viel geringer und sie schwächer ist, dop
pelt so stark zu concentriren.
Paupie hält das Hopfenöl für der Gesundheit schädlich;
es solle daher das Kochen des Hopfens in den Würzen auch
den Nutzen haben, daß das betäubend (?) wirkende Hopfenöl
besser verflüchtigt werde. Außerdem bringe das Würzekochen noch
die Vortheile: daß die nachfolgende Gährung regelmäßiger ein
trete und verlaufe; daß daraus weniger Hefe gebildet werde, als
aus nicht gekochten Würzen; daß das Bier weniger verschleime
und der Gesundheit zuträglicher sei; es verursache keine Blähun
gen, sei leichter verdaulich, befördere die Harnabsonderung, ver
ursache keine Kopfschmerzen und hinterlasse keine verschleimte Zunge.
Beim Kochen der Würze mit dem Hopfen kommt das in
derselben gelöste Albumin zum Gerinnen; die fortschreitende
Wirkung des Diastas, wodurch die Würze in Folge eintretender
Milchsäurebildung zum Sauerwerden gebracht würde, wird theils
durch das Kochen, theils durch den Gerbestoff aus dem Hopfen
vernichtet; das etwa in der Würze befindliche Dextrin wird
durch den Gerbestoff des Hopfens gefällt, es schwimmen eine
Menge kleiner Flocken in derselben herum, die Würze klärt sich,
auf dem Kühlstock setzen sich jene Flocken ab und bilden das
Kühlgeläger. Das Harz, der Bitter- und Gerbestoff, das äthe
rische Hopfenöl schlemmen oder lösen sich in der Würze auf;
oft scheidet sich an der Oberfläche derselben eine gelbgrüne Haut
von Harz ab. Die Würze schäumt dabei, und so lange dieß
Statt hat, wird das Kochen derselben fortgesetzt. Es wird be
endigt, sobald eine herausgenommene Probe der Würze sich durch
Absetzen der Flocken bald klärt.