Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Der Hopfen in dem Hopfenseiher leicht abgepreßt, hält sein 
fünf- bis sechsfaches Gewicht Würze von jener Concentration 
zurück, welche die Würze hatte, in welcher er zuletzt gekocht 
worden war. 
Die Menge des zur Biererzeugung erforderlichen und an 
gewendeten Hopfens anlangend, so ist diese nach der Qualität 
des Hopfens so wie nach jener der zu erzeugenden Biere 
verschieden. 
Untergährige Lagerbiere erfordern mehr Hopfen als ober- 
gährige Biere, welche schnell weggetrunken werden. Man kann 
die Menge desselben entweder auf je 100 % Malz oder auf 
die Maßeinheit des Biers beziehen. Zu guten, kräftigen Bieren 
werden auf 100 U Malz oder auf 1 Faß Bier 1 bis 2 K' guter 
Hopfen angewendet; in England, wo die Biere sehr stark ge 
hopft werden, 2.5 pCt., in Baiern 1.5 pCt. vom Gewichte des 
Malzes. In der Hauptstadt Prag nimmt man gewöhnlich auf 
1 Faß Bier aus 106 bis 112 U Malz 1 U Hopfen. Auf dem 
Lande in Böhmen wird weniger Hopfen und auch eine geringere 
Schüttung (von 100 U und unter 100 U Malz pr. Faß Vier) 
angewendet. Auf den böhmischen k. k. Staatsgütern ist pr. Faß 
Bier im Winter */, U, im Sommer a / 4 U guter Hopfen be 
willigt. Paupie gibt an, daß 26 Loth Hopfen pr. Faß auf 
ein gewöhnliches Bier von sechswöchentlicher Dauer hinreiche, 
zu Lagerbier aber mehr verwendet werden müsse. 
Würzekochen und Hopfenhalten in Böhmen nach der gewöhn 
lichen Methode. 
Bei dem gegenwärtig am häufigsten befolgten Verfahren 
des Würzekochens und Hopfenhaltens in Böhmen findet nur in 
der Art der Anwendung des Hopfens gegen Paupie's Methode 
ein Unterschied Statt. Der Hopfen wird nämlich nicht vorbe 
reitet, auch nicht zerrissen, sondern entweder seine ganze Menge 
nach einander dreimal in den sich folgenden Würzeportionen 
(zwei Portionen erste Würze und eine zweite Würze) ausge 
kocht und dadurch am vollständigsten extrahirt, oder der Hopfen 
wird in zwei Hälften getheilt, und zwar die eine Hälfte des 
Hopfens mit der ersten Portion Vorderwürze, die andere Hälfte 
mit der zweiten Portion Vorderwürze ausgekocht, dazu aber 
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