Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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aus betn Meischbottich geworfen und zur Viehfütteruug ab 
gegeben. 
Unter dem Seiheboden oder unter den Seiheplatten be 
findet sich nach deren Wegnahme ein weiterer Absatz von feineren 
Malztheilcheu und Hülsen, so wie von Stärkmehl-Tegumeuteu — 
der Unterteig. Er wird ebenfalls zusammengewaschen und ins 
Branntweinhaus abgegeben. 
Nach Benno S ch a r l ist die Braupfanne in Baiern von 
einer dem Gusse gleichen Größe oder noch etwas größer, mit 
hin fast doppelt so groß als in Böhmen. Für die Erzeugung 
von 62 Eimern gekühlter Würze (sammt Geläger) hatte die 
Braupfanne einen Rauminhalt von 70 Eimern; sie ist dort sehr 
tief (3 '/2 Fuß). Oft wendet man noch eine kleine Pfanne zum 
Nachbier und Wasserhitzen an, welche für obige Braupfanne bei 
2’/, Fuß Tiefe 11 Eimer (a 64 baierische Maß) faßt. Der 
Unterstock hat dafür einen Rauminhalt von 30 Eimern. Die 
ganze erste Würze wird gewöhnlich auf einmal mit deut Ho 
pfen in der Braupfanne gekocht, und nur diese, welche auf einen 
einzigen Kühlkasten kommt, zur Erzeugung des Lagerbieres ver 
wendet. Durch das Anschwänzen (den Nachguß), welcher für 
sich behandelt wird, gewinnt man auf jeden Scheffel Malz ge 
wöhnlich '/2 — 1 Eimer Bier, welches zum Haustrunk für die 
Brauleute verwendet wird. Gegenwärtig aber wird die so ge 
wonnene Nachwürze schon häufig der ersten Würze zugefügt und 
mit zur Erzeugung des Hauptbieres verwendet. 
Würzekochen und Hopfenhalten in England. 
Soll aus den, aus dem Malze gezogenen dreierlei Würzen 
nur eine Art Bier bereitet werden, so mischt man sie zusammen 
und kocht sie mit der dazu gegebenen Quantität Hopfen im ge 
schlossenen Braukessel, worin die Flüssigkeit mittelst eines eige 
nen Rührers, woran sich Ketten befinden, umgerührt wird, um 
ein Anbrennen zu verhüten. Je concentrirter die Würze ist 
und je länger das Bier aufbewahrt werden soll, desto mehr 
Hopfen ist erforderlich. Braut man Doppel- und Dünnbier 
zugleich, so kommt die ganze Quantität Hopfen erst in die starke 
Würze, dann, nachdem die gekochte gehopfte Würze durch den 
Hopfenseiher auf das Kühlschiff ausgeleert worden, in die zweite
	        
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