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Diese Analysen bestätigen die gemachten Angaben. Don
einer Ersparniß an Hopfen dabei kann daher keine Rede sein.
Wenn man hiernach diesen Gegenstand aus dem richtigen
Gesichtspnncte auffaßt und auf wahrhafte Grundsätze zurückführt,
so wird man zu der Erkenntniß geleitet: daß der Zusatz von
abgesondert bereitetem Hopfenextract und Hopfenöl statt des
Hopfens in Substanz bei der Biererzeugung die letztere An
wendungsart des Hopfens niemals werde ersetzen können; daß
die Wirkung des Hopfenharzes dabei gänzlich verloren gehe;
daß die dabei verheißenen Vortheile nur eingebildete sind, die
nie erreicht werden können, und daß man auf andere Weise
dafür sorgen müsse, das Hopfenöl für das Bier zu erhalten,
wenn dieß gewünscht wird, wozu vorn S. 126 der einfachste
und vollkommen practische Weg gezeigt wurde. Erstaunen
muß man daher billig, wenn neuester Zeit derlei Vorschläge
wiederholt werden und ihnen sogar das Wort geredet wird.
Aber solche wiederholte Vorschläge zeigen Mangel an Literatur
kenntniß in dieser Sache, an einer richtigen Einsicht in die
vorgehenden Processe, so wie an einer klaren Vorstellung von
der Wirkungsweise des Hopfens bei der Biererzeugung. Die
Achtung der Gewerbtreibenden vor den Gelehrten (ich traue
den Gewerbtreibenden zu, daß sie die wahre Wissenschaft von
der Person zu sondern vermögen) wird dadurch kaum verstärkt.
Das Mißlingen der vorstehenden, auf den erwähnten Vor
schlag in Prag im Großen mit ganzen Biergebränen von 20 Faß,
und hierauf vorsichtiger nur im Kleinen vorgenommenen
und fortgesetzten Versuche, wobei es sich herausstellte, daß der
Geruch des Hopfenöls aus dem Biere ganz verschwindet, wenn
man dasselbe der Würze vor der Gährung zusetzt, hat darauf
geführt, dasselbe dem Biere erst nach vollendeter Hauptgährung
zuzusetzen.
Nach Inhalt der Prager Zeitung vom December 1843
offerirte die Liqueurfabrik F ödisch & Comp., Zeltnergasse,
Nr. 596, Hopfenessenz für Bierbrauereien und Bier
verleger, nachdem schon unterm 7. Juli darauf bezügliche
Offerte an die Bierbrauer und Bierwirthe erlassen und mit der
selben Hopfenessenz sogenanntes Hopfenätherbier erzeugt und zum
Ausschanke in einem Gasthause gebracht worden war. Nach dem
genannten Privatofferte wird der Hopfenäther in drei Graden
bereitet und abgegeben. Vom