Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

141 
Diese Analysen bestätigen die gemachten Angaben. Don 
einer Ersparniß an Hopfen dabei kann daher keine Rede sein. 
Wenn man hiernach diesen Gegenstand aus dem richtigen 
Gesichtspnncte auffaßt und auf wahrhafte Grundsätze zurückführt, 
so wird man zu der Erkenntniß geleitet: daß der Zusatz von 
abgesondert bereitetem Hopfenextract und Hopfenöl statt des 
Hopfens in Substanz bei der Biererzeugung die letztere An 
wendungsart des Hopfens niemals werde ersetzen können; daß 
die Wirkung des Hopfenharzes dabei gänzlich verloren gehe; 
daß die dabei verheißenen Vortheile nur eingebildete sind, die 
nie erreicht werden können, und daß man auf andere Weise 
dafür sorgen müsse, das Hopfenöl für das Bier zu erhalten, 
wenn dieß gewünscht wird, wozu vorn S. 126 der einfachste 
und vollkommen practische Weg gezeigt wurde. Erstaunen 
muß man daher billig, wenn neuester Zeit derlei Vorschläge 
wiederholt werden und ihnen sogar das Wort geredet wird. 
Aber solche wiederholte Vorschläge zeigen Mangel an Literatur 
kenntniß in dieser Sache, an einer richtigen Einsicht in die 
vorgehenden Processe, so wie an einer klaren Vorstellung von 
der Wirkungsweise des Hopfens bei der Biererzeugung. Die 
Achtung der Gewerbtreibenden vor den Gelehrten (ich traue 
den Gewerbtreibenden zu, daß sie die wahre Wissenschaft von 
der Person zu sondern vermögen) wird dadurch kaum verstärkt. 
Das Mißlingen der vorstehenden, auf den erwähnten Vor 
schlag in Prag im Großen mit ganzen Biergebränen von 20 Faß, 
und hierauf vorsichtiger nur im Kleinen vorgenommenen 
und fortgesetzten Versuche, wobei es sich herausstellte, daß der 
Geruch des Hopfenöls aus dem Biere ganz verschwindet, wenn 
man dasselbe der Würze vor der Gährung zusetzt, hat darauf 
geführt, dasselbe dem Biere erst nach vollendeter Hauptgährung 
zuzusetzen. 
Nach Inhalt der Prager Zeitung vom December 1843 
offerirte die Liqueurfabrik F ödisch & Comp., Zeltnergasse, 
Nr. 596, Hopfenessenz für Bierbrauereien und Bier 
verleger, nachdem schon unterm 7. Juli darauf bezügliche 
Offerte an die Bierbrauer und Bierwirthe erlassen und mit der 
selben Hopfenessenz sogenanntes Hopfenätherbier erzeugt und zum 
Ausschanke in einem Gasthause gebracht worden war. Nach dem 
genannten Privatofferte wird der Hopfenäther in drei Graden 
bereitet und abgegeben. Vom
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.