wo sie mittelst einer größeren Oberfläche durch längere Zeit
mit der atmosphärischen Luft in Berührung kömmt, wobei eine
in Gallussäure vor sich gehen kann und stattfindet, so daß sich
in der gekühlten Würze wie in dem daraus erzeugten Biere
kein Gerbestoff mehr, sondern an Stelle desselben Gallussäure
darin befindet. Indem aber diese Metamorphose in der in der
Abkühlung begriffenen Würze vor sich geht, können dadurch auch
die andern in derselben aufgelösten Substanzen in den Kreis
der Umsetzung mit hineingezogen werden, wodurch der Grund
zu den verschiedenen Ursachen gelegt wird, welche das vorzeitige
Umschlagen des Bieres, das Sommerenzigwerden der Würze auf
den Kühlschiffen — welches mit einer Erhöhung der Tempera
tur verbunden ist — u. dgl. bedingen. Wenn man daher den
Gerbestoff des Hopfens aus der Würze vor ihrer Abkühlung
hinwegschafft, indem man derselben vor dem Hopfen eine an
gemessene Menge thierischer Gallerte zusetzt (auch einige
Arten Flechten und Moose — Caraghen — sollen sich auf ähnliche
Weise verhalten), so fällt sich derselbe damit verbunden in Form
von Ledersubstanz, die sich im Kühlgeläger auf den Kühl
schiffen mit absetzt, wodurch jener nachtheiligen Wirkung des
Gerbestoffes auf die Würze und das Bier vorgebeugt wird.
Und in der That wird durch dieses Verfahren eine große Si
cherheit in das Vraugeschäft gebracht; schon die Würzen nach
dem Kochen mit Hopfen werden viel klarer, die Gährung geht
sehr gut von Statten und die Biere klären sich nach der Haupt-
gährung nicht nur sehr schnell in wenigen Tagen, sondern sind
auch sehr haltbar.
In mehreren Ländern, als in Belgien, Baiern und Böhmen
wird davon an vielen Orten mit großem Vortheile schon Ge
brauch gemacht, und nachdem die chemische Wirkung dieses Zu
satzes, so wie die Vortheile, welche er dem Braugeschäfte und
Umwandlung des darin enthaltenen Gerbestoffes (Gerbesäure)