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größtentheils beim Kochen der Würze mit Hopfen, und weiters
bei der Gährung dieser Würzen fast vollständig verflüchtigt wird,
und nur eine Spur davon in der Würze und im Biere zurückbleibt.
Das wohlfeilste ätherische Öl, welches sich dazu eignet, ist
das Terpentinöl, und ich habe deßhalb mit diesem einige
Versuche gemacht, welche die vorne ausgesprochene Erfahrung
zu bestätigen scheinen.
Alter Hopfen, der fast gar keinen Hopfcngeruch mehr hatte,
wurde mit Dämpfen von Terpentinöl imprägnirt, oder auch
bloß mit Terpentinöl besprengt und zusammengedrückt, damit das
Terpentinöl in die Hopfenblätter gehörig eindringen könne. Er
roch nun nach diesem Öle, erlangte aber eine bedeutende
Klebrigkeit.
Beim Kochen der Würzen mit auf diese Art präparirtem
alten Hopfen verflüchtiget sich schon im Anfange und sehr bald
alles Terpentinöl, in der Würze und in dem daraus er
zeugten Biere ist gar keine Spur davon wahrzunehmen.
Aber das Hopfenharz schlemmt sich nun in der Würze in der
That in größerer Menge ans, die Würze schmeckt viel bitterer
als außerdem, weil sie mehr Hopfenharz enthält, und bei der
Gährung bildet sie auch schönere Kräusen.
Ich führe diese auf das Verhalten und auf die Bestand-
theile des Hopfens gegründeten Versuche hier au, weil sich da
von vielleicht eine nützliche Anwendung zur vortheilhafteren Be
nützung alten Hopfens würde machen lassen.
Der Hopfenseiher.
Der Hopfenseiher ist ein Geräthe, welches dazu dient, beim
Ablassen der gekochten und gehopften Würze auf das Kühlschiff
die von der Würze mitgerissenen Hopfenblätter zurückzuhalten
und nur die Würze auf dasselbe ausfließen zu lassen. Zn gut
eingerichteten Brauereien besteht derselbe aus einem viereckigen,
hinreichend großen, nicht zu hohen und mehr weiten Kasten von
Eisenblech, welcher sowohl am Boden als an den Seiten in
Entfernuugen^von y 2 : '/2 Zoll durchlöchert ist und auf vier
otwa 5 Zoll hohen Füßen steht, womit er auf den Boden des
Kühls.chiffos aufgestellt wird. Auf den Rand dieses im Ganzen