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welches sich leicht reinigen laßt, dieses in einer Entfernung von
% Zoll mit einem zweiten gleichgeformten Rohre umgibt, und
nun in der innern Röhre die Würze langsam abwärts, in der
äußern Kühlröhre das Kühlwasser aber in entgegengesetzter Rich
tung, mithin aufwärts strömen läßt, in der Art, daß das auf
wärts strömende Wasser ein Vielfaches der zu kühlenden Würze
beträgt, was durch Neigung der Kühlröhre und hydrostatischen
Druck des Wassers bewirkt werden kann. Die Würze muß ge
hörig gekühlt abfließen. Wenn hierbei auch die Kühlfläche der
Kühlröhre nicht sehr groß ist, so wird die Berührungsfläche
beider Flüssigkeiten durch ihre fortwährende Bewegung doch viel
mal multiplicirt und durch die Strömung in entgegengesetzter
Richtung die Kühlung besonders gefördert.
Insofern das in der gehopften Würze enthaltene ätherische
Ol des Hopfens während ihrer Abkühlung auf Kühlschiffen wegen
der mittelst einer großen Oberfläche stattfindenden, lange dau
ernden Berührung mit der atmosphärischen Luft eine Oxydation
zu Harz erleidet, wird es schon beim Kühlen der Würze als
O l ans ihr entfernt und als solches daher unwirksam. Indessen
wird es auch später bei dem Hopfentriebe größtentheils aus dem
Biere ausgeschieden.
Um die Bierwürze während ihrer Abkühlung auf den Kühl
schiffen von der nachtheiligen Einwirkung der atmosphärischen
Luft zu schützen, hat Koch aus Neuwied in einem versiegelten
Schriftchen (7 fl. 30 kr. C. M.) angegeben, man solle derselben
daselbst für je 100 U Malz 7 2 Maß Weingeist zusetzen.
Abgesehen von den Kosten ist selbst die nachtheilige Ein
wirkung der atmosphärischen Luft auf eine knnstmäßig bereitete
und schnell abgekühlte Würze auf den Kühlschiffen noch gar
nicht entschieden, und die von Koch angegebene Ursache dersel
ben jedenfalls irrthümlich. Voraussichtlich ist auch von dem
angezeigten Gebrauche desselben eher Nachtheil als Vortheil zu
erwarten, und beruht seine Empfehlung auf irrigen Voraus
setzungen.
Der zugesetzte Weingeist verdunstet zum Theil aus der
heißen Würze und schlägt sich an andern kälteren Körpern (Wän
den, Gebälken u. s. w.) im Braulocale theilweise nieder; ein
anderer Theil bleibt in der Würze, und beide Theile in Um
stände versetzt, welche der Umwandlung in Essigsäure günstig
sind, (Zutritt der Luft, höhere Temperatur, Verdünnung) kön-