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Flocken des Kühlgelägers, die sich aus der schleimigen Flüssig
keit weniger fest zu Boden setzen, mit fortgerissen werden, und
daß nur die gröber» Theile auf den Böden der Kühlschiffe lie
gen bleiben.
Diese Absonderung des Kühlgelägers von der klaren Würze
bedingt einen nicht unbeträchtlichen Verlust an derselben und
an darin aufgelösiem nutzbaren Extract. Wenn von 100 U
gutem Darrmalz, welches 60 U Extract in die Würze liefert,
4 K' davon in der Würze verbleiben, die von den Trebern zu
rückgehalten wird, so kommt nur eine Quantität Würze auf die
Kühlstöcke, worin 56 K'Extract weniger von jenem Antheil ent
halten sind, den noch die von dem Hopfen aufgesogene Würze
zurückhält. Es sei dazu 1 U Hopfen verwendet worden, so hält
dieser, leicht abgepreßt, sein fünffaches Gewicht Würze — 5 U
davon zurück. Es enthalte diese Würze 10 pCt. Exlractgehalt,
so bedingt sie einen Extractverlust von 0.5 U , daher auf den
Kühlstock 55.5 U in der Würze aufgelöstes Extract gelangen.
Im Kühlgeläger bleiben hiervon '/«s — 2.22 U zurück. und
es erübrigen an nutzbarem Extract in der zur Gährung ge
brachten Würze
- 55.5 — 2.22 = 53.28 Ss.
Dieser Verlust an Würze im Hopfen, besonders aber im
Kühlgeläger, ist so bedeutend, daß man deßhalb aufgefordert
wird, ihn wo möglich zu verkleinern oder wieder einzubringen.
Wenn man daher auch nicht die ganze Bierwürze damit verun
reinigen will, so kann man doch das flüssige Kühlgeläger für
sich abgesondert vergähren, um die darin befindliche Würze in
Bier zu verwandeln. Da das Bier nicht so schleimig und spe
cifisch leichter ist als die Würze, setzen sich nun die Albumin
flocken daraus leichter und vollkommener zu Boden, als aus
der Würze oder aus dem Hopfenbier der Bierbrauer, und wenn
auch wegen des mehren Bodensatzes der Abgang an Bier dabei
bedeutender ist, so kann doch der größere Theil desselben in
Bier umgewandelt und als solches benützt werden. Es ist aber
immer etwas trübe und sehr bitter.
Eine andere Methode, das Kühlgeläger zur Biererzeugnng
zu benützen, besteht darin, es beim nächsten Gebräue der Meische
im Meischbottich zuzusetzen, nachdem das Meischen eben vollendet
ist. Die Albuminflockeil bleiben dabei als Oberteig auf den Tre
bern liegen und vermehren diesen, die Würze fließt aber klar