Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

17§ 
und dem Publicum gegenüber — welches eigentlich und nicht 
der Brauer der die Biersteuer bezahlende Theil ist, und zwischen 
welche der Brauer gewissermaßen vertragsmäßig als Stenercassier 
tritt, wofür ihm der Brauerwerb zugestanden wurde — fester 
an die Befolgung der bestehenden Vorschriften zu binden, und 
den: Staate den richtigen Eingang der Bier st euer, 
dem Publicum aber die Erzeugung und den Genuß 
eines, wie man in Baiern sagt: „p fennigvergeltli- 
chen" Biers zu sichern. 
Für Gutsbesitzer welche auf ihren Dominien dem Brauer 
eine bestimmte Schüttung an Gerstendarrmalz bewilligen, oder 
den Pächter der gutsherrlichen Brauerei zur Einhaltung einer 
gewissen Schüttung oder Würze-Concentration verpflichten, um 
ihren Bierabnehmern den Genuß eines tarifmäßigen Biers zu si 
chern, hat die Prüfung der Würze-Concentration im Zusammen« 
gußstock gleiche Wichtigkeit. 
Braugeräthe von Stein und Gußeisen. 
Von den Braugeräthen können der Grand, welcher sich 
unter dem Meischbottich befindet, die Kühlschiffe so wie der Zu 
sammengußstock von Stein sein, wenn derselbe dazu glatt zuge 
arbeitet wird, um eine ebene dichte Oberfläche zu erhalten. Der 
poröse Sandstein ist aber dazu weniger geeignet; besser würde 
dazu Granit und der dichte Kalkstein oder Marmor tauglich sein, 
weil er weniger von der Flüssigkeit einsaugt. Da außer dem 
Grand die anderen Geräthe nicht aus einem einzigen Stücke 
verfertigt werden können, so müßen sie aus mehreren Stücken 
zusammengesetzt und die Fugen mit einem passenden Kitte aus 
gefüllt werden. 
Bei der Anwendung marmorner Kühlstöcke und eines eben 
solchen Zusammengußstocks hat man folgende Erfahrungen gemacht: 
Wenn sie im Winter in der Frostkälte mit Wasser gerei 
nigt werden sollen, so muß dieß Anfangs nur mit warmen, später 
mit heißerem Wasser geschehen, weil sich sonst wegen der plötz 
lichen Erwärmung und Ausdehnung an der Oberfläche der Stein 
abblättert. Die Verkittung löste sich nach jedem Winter ab und 
mußte in dem darauf folgenden Frühjahr jedesmal erneuert
	        
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