Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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werden. Da die Steinmasse sehr groß ist, so nimmt sie auf die 
Abkühlung der Würze einen sehr bedeutenden Einfluß, und der 
Brauer hat es nicht in seiner Gewalt, die Abkühlung zu dem 
jedesmal gewünschten Temperatursgrade zu bringen, besonders 
im Winter, wo die Würze meist zu sehr abgekühlt wird. Aus 
diesen Ursachen wurden derlei marmorne Geräthe, wo man sie 
aufgestellt hatte, nach wenigen Jahren wieder abgeschafft. 
Es ist hierzu auch noch zu bemerken, daß die Bierwürze 
immer sauer reagirt und Phosphorsäure so wie Gallussäure ent 
hält, welche wohl auch einen Antheil kohlensauren Kalk aus dem 
Marmor auflösen und so mit zur früheren Zerstörung desselben 
und besonders seiner glatten Oberfläche mitwirken kann. 
Deßhalb hat man bloß hier und da den steinernen Grand 
beibehalten, der, weil er nur wenige Eimer faßt, aus einem 
einzigen Stücke angefertigt werden können. 
Dagegen dürfte sich Gußeisen als ein brauchbares Materiale 
für den Zusammengußbottich erweisen, um so mehr als sich der 
Gebrauch der Meischbottiche von Gußeisen in England bereits 
bewährt hat. Dennoch spricht sich Black in seinem practischen 
Werke über Bierbrauerei in England gegen alle metallene Brau- 
geräthe und Röhrenleitungen (mit Ausnahme der Braupfanne) 
aus, und schreibt ihnen einen nachtheiligen electrischen Einfluß zu. — 
Handhabung der Reinlichkeit. 
» 
Vorerst muß hierbei bemerkt werden, daß Reinlichkeit in 
allen Geschäften des Bierbrauens eine Hauptsache ist, von der 
allein oft das gute Gelingen des Gebräues, so wie die Qua 
lität und Haltbarkeit des Productes bedingt ist. Deßhalb müssen 
alle Holzgefäße, welche zur Biererzeugung verwendet werden, 
vor und nach gemachtem Gebrauche sorgfältig ausgewaschen, ge 
reinigt und ausgebrüht werden. Vorzüglich muß man darauf 
achten, daß die Holzgefäße keinen dumpfigen Geruch annehmen, 
daß sich an denselben kein Schimmel ansetzt und daß sich in den 
selben keine Essigsäure erzeugt. Erstere gefährden den Geschmack 
und Geruch, letztere auch die Haltbarkeit des Biers. Gegen erstere 
nützt am meisten Ausbrühen mit kochendem Wasser oder mit Dampf 
mit Zusatz von Chlorkalklösung, gegen letztere Auswaschen mit 
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