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Kleber und Eiweiß seien diejenigen azothaltigen Substanzen,
die am schnellsten in das wirksame Ferment übergehen. Diese
Umänderung werde beschleunigt, wenn die süße Flüssigkeit, in
welcher jene Stoffe aufgelöst und vertheilt sind, schon in der
Gährnng begriffen ist, und es scheint die Anwesenheit von kohlen
saurem Gase in der Flüssigkeit hier von besonderem Einflüsse
zu sein.
Eine reine Zuckerlösung, welche durch Zusatz von Hefe in
Gährnng gesetzt wird, liefert keine neue Hefe, sondern es bleibt
nach der Gährnng nur dann ein Theil wirksamer Hefe zurück,
wenn mehr davon angewendet worden, als zur vollständigen
Zersetzung des Zuckers nothwendig war. Enthält jedoch die
süße Flüssigkeit Albumin, Pflanzenleim, Mucin oder
Diast as gelöst, wie dieß bei den süßen Säften der Früchte
so wie bei den Malz- und Getreidewürzen der Fall ist, so än
dern sich diese Stoffe während der durch Zusatz von Hefe her
vorgebrachten Gährung in Hefe um, welche, da sie zu dieser
Gährung selbst nicht verwendet wird, unzersetzt oder in ihrer
ganzen Wirksamkeit nach der vollendeten Gährung ausgeschieden
erhalten wird.
Reine Zuckerlösnngen consumiren, süße Flüssigkeiten, welche
die genannten stickstoffhaltigen Substanzen enthalten, bilden bei
der Gährung neue Hefe. Im ersten Falle steht die Menge der
consumirten, im letzter» Falle die der neu gebildeten Hefe mit
der Menge des zersetzten Zuckers wie mit der Menge des ge
bildeten Alkohols im geraden Verhältnisse, was e in sehr
wichtiges Gährungsgesetz ist. Wenn man aber in eine mit
Hefe versetzte Auflösung reinen Zuckers Eiweiß bringt, welches
sich darin löst, so entsteht daraus während des Gährungsver-
laufes derselben keine neue Hefe, woraus hervorgeht, daß die
Proteinkörper in den süßen gährbaren Flüssigkeiten in einer ei
genen Verbindungsform enthalten sein müssen, um neue Hefe
bilden zu können.
Hierauf gründet sich die Bildung der neuen Hefe oder ihre
.Vermehrung durch den Gährprozeß und die Erzeugung der so
genannten Preßhefe, wobei man die Gährungsoperation so zu
betreiben sucht, daß der möglich vollständigste Vergährungsgrad
erzielt und die größte Menge Alkohol und Hefe gebildet wird.
Verschiedene Mehlarten (Erbsen-, Bohnen-, Weizen-, Gersten-
und Malzmehl), welche zum Theil reich sind an Kleber und
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