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Da es nun häufig geschieht, daß zufolge der bestehenden
Braueinrichtung, besonders auf dem Lande, die Gebräue sich erst
in längern Zwischen-Zeiträumen folgen, binnen welchen eine be
ginnende Veränderung der Hefe, wenn sie auch im gewöhnlichen
Zustande noch so sorgfältig in Eiskellern aufbewahrt wird, un
vermeidlich ist, und eine solche im Sauerwerden oder in der
Zersetzung begriffene Hefe die Qualität und Haltbarkeit des
damit gegohrenen Biers gefährdet, so beruht auf dieser Erkenntniß
der Gebrauch, die Hefe zu wechseln, d. h. sie aus einer
Brauerei zu beziehen, in welcher eben erst gebraut worden, daher
ganz frische Hefe zu erhalten ist. Es ist eine Aushilfe mit
frischer Hefe, welche sich die Bierbrauer gegenseitig leisten. Eine
andere Ursache liegt diesem Wechsel nicht zu Grunde.
Aufbewahrung der Hefe.
Um die Bierhefe längere Zeit zum Gebrauche in möglichst
unverändertem Zustande aufzubewahren, ist es nöthig, das Bier
daraus durch Auswaschen zu entfernen und sie so weit zu trocknen^
daß sie der Zersetzung eine Zeit widersteht, ohne aber ihre gäh-
rungserregende Kraft gänzlich zu vernichten. Zu diesem Behufe
wäscht man sie einige Male mit klarem, frischem Wasser aus,
bringt das Hefensediment in einen Flanell- oder Filzbeutel zum
Abtropfen, preßt sie darin mäßig aus und trocknet sie schnell
an der Luft (nicht an der Sonne), worauf man sie in irdenen
oder gläsernen Gefäßen an kühlen, trockenen Orten aufhebt.
Für eine kürzere Aufbewahrungsdauer knetet man sie mit
einer hinreichenden Menge Weizen- oder Gerstenmehl zusammen.
Diese trockene Hefe hat aber immer eine geringere Wirk
samkeit.
Leicht und sicher lasse sich die Bierhefe mittelst Zucker auf
bewahren; allein auch dadurch wird ihre Wirkung geschwächt.
In die ausgewaschene, abgetropfte und ausgepreßte Hefe knetet
man so viel Zuckerpulver ein, als sie aufnimmt, und bewahrt
die Masse in bedeckten Gefäßen an einem trockenen Orte. Mit
weniger Zucker zerfließt die Hefe zu einer sirupähnlichen Flüs
sigkeit. (Döbereiner's Hefensirup).
Durch längere Zeit läßt sich die Hefe am besten mittelst
Holz- oder Knochenkohlenpulver aufbewahren. Das Kohlenpul-