Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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fäffer abgezogen. Dieses Aufrühren der Bodenhefe ist wegen 
der in den Lagerfässern zn bewirkenden Nachgährung nothwendig. 
Bei dieser Gährungsweise sondert sich von dem aufsteigen 
den Hefenschaume auch Hefenabseihebier ab, welches aber hier 
sogleich wieder in das gährende Bier zurückfließt. 
Bei der Faßgährung gibt sich die Beendigung der Haupt- 
gährung daran zu erkennen, daß der Hefenausstoß durch das 
offene Spundloch aufhört. In diesem Zeitpuncte müssen die 
durch den Hefenausstoß theilweise entleerten Fässer ganz voll 
aufgefüllt werden, damit die in dem Fasse befindliche, noch auf 
dem Zungbiere schwimmende schaumige Hefe aus demselben ent 
fernt werde. Dieses Auffüllen geschieht theils mit dem geklärten 
Hopfen- oder Schaumbier, theils mit Bier derselben Art — 
Füllbier, — häufig aber auch bloß mit klarem Wasser. Durch 
das Letztere findet natürlich eine Verdünnung des Biers Statt. 
Bei der Untergährung wird in der Praxis das Jungbier 
meistens vor beendigter Hauptgährung von der zu Boden ge 
setzten Unterhefe abgezogen, in die Lagerfässer in den kühlen 
Keller gebracht. Die Unterhefe wird herausgenommen, und 
kann wie die Oberhefe aufbewahrt uud verwendet werden. 
Fünfte Gährungsperiode: Die Nachgährung. 
Die Nachgährung des Jungbiers findet in den Lagerfäffern 
Statt, und wird bei der Obergährung bedingt durch die Ge 
genwart der Bodenhefe, die entweder, wie bei der Faßgährung, 
in dem Jungbier verblieben, oder wie bei der Bottichgährung 
durch Aufrühren neuerdings in dasselbe gebracht und damit ge 
faßt worden ist. Da aber diese Nachgährung in höherer Tem 
peratur zu rasch verlaufen, und außerdem dadurch auch mehr 
Gelegenheit zum früheren Sauerwerden und Verderben des Biers 
geboten würde, so muß die Temperatur des Jungbiers ernie 
drigt, und müssen zu dem Behufe die gefüllten Lagerfäffer aus dem 
wärmern Gährlocale in den kühlen Bierkeller geschafft werden, 
i^ie werden darin auf Kantnern reihenweise neben einander auf 
gestellt, das Spundloch aber vorläufig offen gelassen, und die 
Fässer mit demselben Bier ganz aufgefüllt. Bei dem Über 
wälzen der Bierfässer in den Keller findet ein Aufrühren der 
Bodenhefe Statt, wodurch die Nachgährung erkräftigt wird; es
	        
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