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Alle Arten von Würzen verhalten sich hierbei auf gleiche
Weise.
Die Untergährung der Bierwürzen.
Bei der Untergährung findet im Verhalten der verschiede
nen Bierwürzen derselbe Unterschied in der Schaumbildung bei
der Vorgähruug Statt, welcher schon bei der Obergährung an
gegeben wurde; nur die gehopften Würzen bilden nämlich einen
gekräuselten Schaum; sonst verhalten sich alle Würzen dabei auf
gleiche Art, weßhalb deren Untergährung hier füglich gemein
schaftlich betrachtet werden kann.
Die Untergährung erfordert eine niedrigere Temperatur des
Gährungslocals und der zu gährenden Würzen von am besten
6 bis 8 " R., weßhalb sie im Großen nur in der kälteren Jah
reszeit oder in der wärmeren Jahreszeit in kühlen Kellern aus
führbar ist. Sie kann mit Vortheil im Großen nur in Botti
chen vorgenommen werden, weil sich die dabei gebildete neue
Hefe — die Unterhefe — ganz zu Boden setzt und das Jung
bier davon erst in die Lagerfässer abgezogen werden muß.
Zur Erregung derselben ist Unterhefe (Unterzeug) erfor
derlich, die man von Gebräu zu Gebräu wie die Oberhefe fort
pflanzt und dann vom Frühjahre bis zum Herbste aufbewahrt.
Man hat mehrerlei practisch bewährte Methoden zur Auf
bewahrung der Unterhefe. Man rührt sie mit etwas Wasser an,
läßt sie in einem Filzbeutel abtropfen und knetet den darin zu
rückbleibenden steifen Hefenbrei mit der Hälfte feines Gewichtes
grobem Holzkohlenpulver oder mit seinem gleichen Gewichte
reiner, grober Knochenkohle an. Die schwarze Masse wird
dünn ausgebreitet an der Luft getrocknet und in diesem Zustande
in großen Zuckergläsern an trockenen Orten aufbewahrt.
Eine andere bewährte Methode ist die folgende: Zu Ende
der Zeit im Frühjahre, wo man Unterhefenbiere erzeugt, Ende
April, stellt man etwa ein Faß sehr starker Würze von cire»
18 — 24 pCt. Exlractgehalt dar, versetzt sie mit Unterhefe in
Untergährung und zieht das Jungbier nach vollendeter Haupt-
gährung mit einem Theile der dabei neu gebildeten Unterhefe
in ein Lagerfaß ab, welches in einen guten, kühlen Keller ge
legt wird. Das Bier gährt kräftig nach (wozu auch etwas