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wekche vorzüglich nur bei gehopften Würzen entsteht und das
beim Zerstieße«: der harzigen Schaumkräusen durch Zusammen-
Ziehung compacter gewordene Hopfenharz in seiner ursprüng
lichen braunen Farbe ist.
Dieß zeigt die Beendigung der Hauptgährung an; das
Jungbier hat sich ziemlich geklärt und wird nun von der am
Boden abgesetzten, neu gebildeten Unterhefe in die Lagerfässer
abgezogen und diese in den Keller gebracht, worin die Nachgäh-
rung Statt hat, das Bier sich vollkommen klärt, sein Alkohol
gehalt zunimmt und etwas bei derselben gebildete Unterhefe am
Boden abgesetzt wird.
Da die Untergährnng bei niedrigerer Temperatur vorge
nommen wird, so dauern alle Gährungsstadien länger; die
Hauptgährung dauert bei 6 — 8 ° R. Temperatur 8 bis 6 Tage.
Diese Gährungsweise ist die zweckmäßigste, sie ist gewisser
maßen von der Natur angezeigt; denn die von selbst erfolgende
Gährnng der Obst- und Beerensäfte, so wie die Selbstgährung
der Malzwürzen *jc. ist eine Untergährung. Sie liefert das
beste und haltbarste Bier; denn bei der dazu angewendeten nie
drigen Gährnngstemperatur kann keine oder nur eine geringe
Essigbildung Statt finden, mithin auch weniger der Keim dazu
in das Vier gebracht werden. Das kohlensaure Gas wird darin
in größerer Menge zurückgehalten; man erhält dabei weder
Hopfenbier noch Hefenabseihebier (obwohl der Hefenbrei eine
gewisse Menge Bier zurückhält), und deßhalb ist, so wie auch
wegen seines größer» Harzgehaltes, sein Geschmack piqnanter.
Gewöhnlich wendet man auch mehr Hopfen zu dessen Erzeugung an.
Übrigens findet die Untergährnng ebensowohl in offe
nen Bottichen als in g esch losse nen Gefäßen Statt,
in welche letztere die atmosphärische Luft keinen Zutritt hat, obwohl
Liebig glaubt, daß eben der zutretenden atmosphärischen Luft
bei der Untergährung der Bierwürzen eine besondere Mitwirkung '
zugedacht werden solle. Jede in nicht vollgefüllten Bottichen
gährende Flüssigkeit ist mit einer Schichte von kohlensaurem
Gase bedeckt, das sich fortwährend aus derselben entwickelt, wo
durch die unmittelbare Berührung der gährenden Flüssigkeit mit
der athmosphärischen Luft währenddes Gährungsverlaufes ohne-
dieß unterbrochen ist.
Die Unterhefe zersetzt reinen Zucker bei der Gährnng ebenso
wie Oberhefe, und es ist ebensoviel Unterhefe wie Oberhefe er
forderlich, um eine gleiche Menge Zucker zu zerlegen.