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allein v erg ährt es nicht so gut als dieses. Sein größerer Ge
halt an Hopfenharz scheint nicht nur die Gährnng desselben zu
hemmen, sondern ist auch die Ursache seines so bittern Geschmacks,
indem derselbe jenem des Hopfenharzes ganz gleich ist.
Bei der Faßgährung beobachtet man, wenn das beim Ho
pfentriebe durch Zerfließen des Hopfenschaumes gebildete Bier
auf seine Sacharometeranzeige geprüft wird, daß diese während
des Gährnngsverlanfes fortwährend abnimnzt, was in der Na
tur der Sache gegründet ist. Mit Rücksicht auf die ursprüng
liche Concentration der Würze ist man daraus im Stande auf
die beiläufige Dauer des Hopfentriebes schließen zu können.
Das Hefenabseihebier.
Ans der bei der Faßgährung in die Untersatzwannen ab
geflossenen Oberhefe oder ans der bei der Bottichgährung ab
gehobenen Hefe sondert sich ebenfalls eine gewisse Menge Bier
ab, welches man das Abseihebier der Hefe nennt. Es ist ebenso
und oft noch besser vergohren als das im Fasse zurückgebliebene.
Ist es klar und hat es noch keinen Hefengeschmack, so kann es
zum Auffüllen der Bierfässer benützt oder in das, Bier zurück
gegossen werden. Gewöhnlich schmeckt auch dieses Hefenabseihe-
bier sehr harzbitter.
Von einer Malzwürze von 21.39 pCt. Extractgehalt zeigte
das Oberhefen-Abseihebier 4.00 pCt., das erzeugte Vier 7 pCt.
am Sacharometer. Von einer Malz-Kartoffelstärkmehl-Würze
von 13.92 pCt. Extractgehalt zeigte das Iungbier nach der
Hauptgährung 3.40 pCt., das Unterhefen-Abseihebier 1.87 pCt.
an demselben Instrumente.
Das Abseihebier von der Unterhefe ist klarer, wohlschme
ckender, nicht so harzbitter und besser vergohren als das von der
Oberhefe. Das Aufrühren der Unterhefe im Biere beeinträchtigt
die Oualität desselben nicht und wirkt nur kräftiger vergährend.
Physikalische Grsebeinungen bei der BLer-
gährung.
Die phvsikalischen Veränderungen, welche die gährende Bier
würze erleidet, und die gleichen Erscheinungen, welche dabei
Statt finden, beziehen sich: