Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

LS5 
wird so finden, daß, wenn man die Würze in den fortschrei 
tenden Gährungsstadien auf ihre Sacharometeranzeige prüft, 
dieselbe immer geringer wird, bis zu einem gewissen Zeitpunkte, 
wo diese Anzeige stationär, oder deren Abnahme so klein 
wird, daß man sie mittelst des Sacharometers mit Zuverlässig 
keit nicht mehr bestimmen kann. Dieß zeigt die Beendigung 
der Hauptgahrung an, und wenn dieser Zeitpnnkt bei derVottich- 
gährung eintritt, sie sei welcher Art immer, so muß das Jung 
bier gefaßt und in den Keller gebracht werden. Man sieht hier 
aus, daß die Verfolgung der scheinbaren Attenuation der gäh- 
renden Bierwürze am besten mittelst des Sacharometers den 
bündigsten Aufschluß über den Verlauf und über die Beendigung 
der Hauptgährung gibt; daß zwar bei der Obergährung, sie 
geschehe in Bottichen oder in Fässern, die Beobachtung der 
äußern Gährungserscheinungen zur gleichen Erkenntniß aus 
reicht, was bei der Untergährung nicht in gleicher Art möglich 
ist, daß man aber bei dem Gebrauche des Sacharometers hierzu 
zugleich Auskunft über den Erfolg der Gährung 
erhält, über den erlangten Vergährnngsgrad, was bei der 
Beobachtung bloß der äußeren Gährungserscheinungen nicht der 
Fall ist. Deßhalb ist der Gebrauch des Sacharometers hierzu 
dem praktischen Bierbrauer dringend zu empfehlen. 
In den folgenden Tabellen habe ich bei meinen Versuchen 
gemachte, darauf bezügliche Beobachtungen zusammengestellt. Sie 
beziehen sich auf die Obergährung und Untergährung sowohl 
der Malz- als Malzkartoffelstärkmehl-Bierwürzen von mannich- 
faltigen ursprünglichen Extractgehalten. Ich habe ferner Er 
fahrungen über den erlangten Vergährungsgrad von Malzbier- 
würzen zur Erzeugung von Ale beigefügt, die man bei Versuchen 
darüber in England erhalten hat, und dabei die angegebenen 
specifischen Schwörender Würzen und Biere in die uns nun schon 
geläufigen Sacharometer-Procente übertragen. Die Zusammen 
stellungen sind so deutlich, daß sie keines Commentars bedürfen. 
Gewöhnlich führt man folgende, auch bei Versuchen hierüber 
in England erhaltene Resultate in den zymotechnischen Schriften 
als Beispiele an, um auf die bei der Haupt- und Nachgährung 
erfolgte scheinbare Attenuation und auf den erlangten Vergäh 
rungsgrad des Biers aufmerksam zu machen, die sich in der 
Schluß-Tabelle zusammengestellt finden. 
Ballinz's Gährungschemie. I-, 2. 
15
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.