Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

s^r 
ihrer Erzeugung vertrunken werden, und man nennt erstere 
daher auch Sommerbiere oder Lagerbiere. 
Die Obergährung der Bierwürzen ist zwar in jeder Jah 
reszeit ausführbar; aber im Winter darf man die Würzen hierzu 
auch nicht zu sehr auskühlen lasten, und man muß oft die Gähr- 
localitäten Heizen, um eine dem guten Verlaufe der Obergährung 
angemessene Temperatur in denselben zu erhalten, was nüt einem 
Aufwande von Brennstoff verknüpft ist, der ganz in Ersparung 
gebracht werden könnte, wenn man in dieser, der Untergährung 
angemessenern Jahreszeit bloß untergährige Biere erzeugen würde. 
Es wäre zu wünschen, daß die Faßgährung gänzlich abge 
schafft und allenthalben auch die Obergährung in Bottichen ein 
geführt würde, wie dieß in England allgemein der Fall ist. 
Man würde dadurch ein gleichartiges Vier erhalten und an 
Arbeit, Wartung der Jährenden Biere, die Hefenwannen und au 
Raum in den Gährlocalitäten bedeutend ersparen. Dazu gehört 
nur, daß man die Bierwürze niedriger auf die Kühle bringt, 
wie in England und daß man sie etwas mehr, als gewöhnlich 
für die Faßgährung geschieht, abkühlen läßt. Bei der Bottich- 
gährung wird die Oberhefe von der Oberfläche des Jungbiers 
mittelst großer Sieblöffel abgenommen, die Boden Hefe aber 
mit dem Jungbier aufgerührt und hierauf gefaßt. Bei 
der Untergährung bleibt die neu gebildete Unterhefe nach dem 
Fassen des Biers auf dem Boden des Gährbottichs liegen. Bei 
der Faßgährung wird der Gährungsschaum durch das offene Spund 
loch ausgestoßen, weßhalb, um dieses zu erleichtern, die dadurch 
theilweise entleerten Fässer zuletzt mit demselben Biere nachgefüllt 
werden müssen, und er fließt an der äußern Wand des mit 
dem Spundloch etwas nach der Seite geneigten Fasses in unter 
gestellte flache Wannen ab, wobei der Kräusenschaum zu gäh- 
rendem Bier zerfließt, und das sogenannte Hopfenbier liefert, 
während hierauf der Hefenschaum folgt, der sich in den Unter 
satzwannen verdichtet oder zusammenzieht, wobei sich davon das 
Hefenabseihebier absondert. Alle dadurch bedingte Arbeit 
wird bei der Bottichgährung erspart. 
Auf den guten Fortgang wie auf den Erfolg der Gähruug 
Einfluß:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.