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Schon aus diesen der Erfahrung entnommenen Angaben
ist ersichtlich, daß die Temperatur auch einen großen Einfluß
auf den Verlauf und Erfolg der Gährung hat. Eine Tempe
ratur der Würze für die Obergährung von wenigstens 10 ° und
höchstens 15° R. bei einer Temperatur des Gährlocals von circa
12° R., so wie eine solche von 6 bis 8 " R. bei einer gleichen
Temperatur des Gährlocals für die Untergährung ist für den
guten Verlauf des Gährprocesses und für die mehre Haltbar
keit des Biers unerläßlich. Es wurde wohl an Orten, z. B.
in Oesterreich, die Obergährung der Bierwürze auch bei höhe
rer Temperatur (bis 26° R.) vorgenommen, und solche Viere
klären sich bald; allein sie schmecken im Vergleich mit auf er
stere Art gegohrenen Bieren immer etwas schal und besitzen keine
Haltbarkeit; sie müssen schnell vertrunken werden.
Die Temperatur der Würze, wie sie vom Kühlschiff oder
vom Zusammengußstock in die Gährbottiche oder in die Fässer
gelangt, muß deßhalb nach der Jahreszeit und nach der davon
bedingten Temperatur des Gährlocals bemessen werden; deßhalb
läßt man sie im Winter, wo dieser Raum kälter ist, weniger,
im Sommer dagegen, wo derselbe Raum wärmer ist, mehr ab
kühlen, damit die Gährung einen regelmäßigen Verlauf nehme
und dadurch ein fehlerfreies Product erzeugt werde. Bei zu
hoher Temperatur der Würze verläuft die Gährung zu rasch,
das gährende Bier erhitzt sich zu sehr, und die üblen Fol
gen dieser Vorfälle geben sich dann an dem Producte durch
seine geringere Qualität oder fehlerhafte Beschaffenheit kund.
Der rationelle Brauer muß sich daher stets vor dem Verfallen
in Extreme zu verwahren suchen, um das von ihm erzeugte
Product, seinen Ruf und dadurch den Ertrag seines Gewerb-
betriebes nicht zu gefährden.
Weil es bei der bei uns üblichen Methode des Abkühlens
der Bierwürze auf Kühlschiffen, worauf die Würze meist zu
hoch liegt, im Sommer selbst zur kühlern Nachtzeit nicht immer
möglich ist, die Würze hinreichend abzukühlen, so daß die Tem
peratur derselben oft 18 bis 20" R. verbleibt, sind die im hei
ßen Sommer gebrauten Oberhefenbiere minder haltbar, als die
im Winter erzeugten. In solchen Fällen ist es daher nützlich,
die Würze niedriger auf die Kühle zu bringen, um sie schneller
und mehr abzukühlen, und etwa die zuletzt beschriebene einfache
Kühlmethode der bereits bis 20 ° R. abgekühlten und dabei ge-