Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

15 
von rohem Getreide und von Kartoffelstärkmehl zur Viererzeu 
gung gestatten. 
Da die schlechtere Gerste wohlfeiler ist als die bessere, so 
geschieht dem Brauer dadurch kein Eintrag und dem das Bier 
trinkenden Publicum wird eine sichere Gewähr für die Erzeu 
gung eines stets gleichgehaltvollen Biers geleistet. 
Der Guß. 
Die Quantität Würze, welche nach der Größe und An 
ordnung der Braugeräthe in einer Brauerei auf einmal gebraut 
werden kann, nennt man den Guß. In Böhmen hat man 
Brauereien von 4 bis 80 Faß Guß. Aber nicht die Größe des 
Gusses, sondern vielmehr die häufigere Wiederholung der Ge 
bräue bestimmt die Größe des Braubetriebes; denn bei kleinem 
Gusse läßt sich mittelst täglicher Gebräue in einem Jahre auch 
viel Vier erzeugen. 
Zum Gebräu erforderliche Wassermenge. 
Die Menge des zu einem Gebräue von bestimmtem Gusse 
zu verwendenden Wassers ist von mehren Umständen bedingt, 
und zwar: 
s) von der Beschaffenheit des Malzes; ein weniger ge 
keimtes (kurz gewachsenes) Malz erfordert mehr Wasser als ein 
länger ausgewachsenes, weil im erstern Falle die Treber schwerer 
ausfallen und mehr Kleister so wie Wasser zurückhalten; 
ti) von der etwaigen Mitanwendung ungemalzten Getreides 
oder Kartoffelstärkmehls; 
c) von der Qualität der zu erzeugenden Würzen und Viere; 
6 ) von der Dauer des Kochens der Meischen und Würzen; 
e) von der Anordnung der Kühlgeräthe; 
Es muß vom Wasser immer bedeutend mehr genommen 
werden, als Würze erzeugt werden soll, weil 
1 ) ein Theil desselben während des Meischens verdampft; 
2 ) ein zweiter Antheil von den Trebern zurückgehalten wird ; 
3) ein dritter Antheil beim Kochen der Würze, 
4) ein vierter Antheil beim Abkühlen der Würze auf den 
Kühlschiffen verdampft; endlich 
5) etwas davon in dem Hopfen und Kühlgeläger zurückbleibt. 
Auf 1 Faß zu erzeugendes Bier rechnet man als Maximum 
2 Fässer Wasser, wovon aber ein Theil im siedendheißen Zu-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.