ner Fässer Bier erzeugen, während man in Belgien davon 30
belgische Fässer (zu 3'/, W. Eimer) macht, was 26 W. Fässer
austrägt. Wenn man nun auch zugeben muß, daß bei dem bel
gischen Brauverfahren, wobei zwei heiße Nachgüsse zur Erschö
pfung der Treber gemacht werden, mehr zu Bier benützbares
Extract als bei uns, wo nur ein heißer Nachguß erlaubt ist,
in der Würze gewonnen wird, so geht doch daraus hervor, daß
die belgischen Biere im Durchschnitte und das Faro insbeson
dere etwas schwächer sind, als unsere gewöhnlichen Biere.
Übrigens versteht es sich von selbst, daß man die Quan
titätsverhältnisse zwischen Gerstendarrmalz und rohen Getreide
arten beliebig abändern und demnach Biere von den mai.nich-
faltigsten Sorten erzeugen kann; immer aber wird man darauf
zu sehen haben, die Quantität des Gerstenmalzes nicht zu sehr
zu verkleinern und jene der rohen Getreidearten nicht zu sehr
zu erhöhen. Je mehr des erstern man anwendet, desto mehr
wird sich das erzeugte Bier dem Malzbier nähern, das dem
rohen Getreide eigenthümliche Herbe sich verlieren und ein ta
delloses, allgemein brauchbares Getränk erzeugen lassen. An
Hopfen entfallen beiläufig 2 U für 1 Wiener Faß Bier, was
dem Hopfenzusatze zum (baierischen) Lagerbiere entspricht.
Professor Kaiser hat im „Kunst- und Gewerbeblatt des
polytechnischen Vereins für das Königreich Baiern" (1842, S.
559) auch einige Notizen über diebelgischen Biere und die Er
gebnisse der halymetrischen Prüfung des Brüsseler Lambik, Faro
und eines Gerstenbiers bekannt gemacht, von welchem ich hier
Gebrauch machen will, um daraus den ursprünglichen Extract-
gehalt der Würzen zu berechnen, aus welchen diese Biere er
zeugt wurden, obwohl ich der halymetrischen Bierprobe die dazu
erforderliche Zuverlässigkeit nicht einräumen kann und diesen
Mangel derselben auch anderer Orten schon bewiesen habe. Aus
Abgang sicherer Angaben hierüber müssen wir uns vor der Hand
damit begnügen.
Hiernach enthält: Alkohol.
Das Lambik . . . 4.683.
Faro .... 4.100.
Gerstenbier. . 4.200.