Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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was den von Schloßberger erhaltenen Resultaten wenn auch 
nicht gleich, doch ähnlich ist. 
Rohe Hefe, nämlich Oberhefe aus verschiedenen Brauereien, 
Unterhefe von Lagerbier und Unterhefe von Wein mit destillir- 
tem Wasser ausgewaschen, getrocknet und mit Kupferoxyd im 
Sauerstoffgasstrome verbrannt, gaben so abweichende Resultate, 
daß von ferneren Versuchen, die elementare Zusammensetzung 
der rohen Hefe zu bestimmen, abgesehen werden mußte. 
Uibrigens bestätigen die vorstehenden Resultate auch die 
schon in der allgemeinen Gährungschemie mitgetheilten Unter 
suchungen der Hefe von Mitscherlich und Mulder. 
Rach diesen Erfahrungen über die Bildungsweise der Hefe 
in der gährenden Flüssigkeit würde sich auch der Unterschied er 
klären, welcher eintritt bei der Anwendung von viel oder we 
nig Samenhefe, und der vorzüglich auf die Zeitdauer des Gäh- 
rungsverlaufes aber auch auf den Vergährnngsgrad Einfluß 
nimmt. 
Bedarf nämlich eine Hefengeneration zu ihrer Bildung un 
ter gegebenen Umständen einer gewissen Zeit zur Vollendung 
ihres Vegetationscyklns, und man wendet eine große Menge 
Stellhefe an, so sind wenigere Hefengenerationen nothwendig, 
um der gährbaren Flüssigkeit ihre hefebildendeu Bestandtheile 
zu entziehen, die Gährung zu vollenden, und die Hauptgährung 
verläuft in kürzerer Zeit. Wendet man dagegen wenig Stell 
hefe an, so müssen mehrere Hefengenerationen nach einander 
erfolgen, wenn das Bier zu gleichem Grade vergähren soll, 
und die Hauptgährung geht langsamer vor sich, sie dauert län 
ger. Welche von diesen Gährnngsmethoden nun dem Biere die 
zusagendste ist, welche von ihnen die Klärung des Biers mehr 
befördert, ist zur Zeit noch nicht sichergestellt, es scheint aber 
nach mehreren Erfahrungen, daß die mit Anwendung einer grö 
ßeren Menge Stellhefe hierbei den Vorzug verdient. 
Für die sichere Erzielung vollständiger Vergährung der 
Branntwein-Meifchen ist die genaue Erforschung dieses Verhal 
tens nicht minder wichtig. 
Die Bierhefe ist entweder Ober Hefe oder Unterhefe. 
Beide werden in der Regel aus gekochten Bierwürzen ausge 
schieden, besitzen daher bloß eine die Gährung erregende, aber 
keine zuckerbildende Kraft mehr. 
Die Oberhefe wird bei der Obergährnng gewonnen; wenn
	        
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