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bekannte Rasten der Gährung und half hier nicht das Aufrüh
ren der Hefe beim Uiberpumpen?)
Der Verfasser sagt: Die Thatsache, daß Bier von einem
und demselben Gebräu in verschiedenen Kellern verschieden aus
schlägt, sei zu gut bekannt, als daß eine Bemerkung hierüber
nothwendig wäre. Es möge oft von denselben Ursachen her
rühren, wie die Unterdrückung der Gährung in den in die Erde
eingesenkten Gährbottichen; denn wenn die Bierfässer unmittel
bar auf den Erdboden gelagert werden, so ist das in ihnen ent
haltene Bier den electrischen Strömungen mehr ausgesetzt, als
wenn die Fässer durch hölzerne Unterlagen theilweise isolirt sind.
In England wendet man nach dem Verfasser Gährbottiche
an, welche oft mit dünnem Kupferblech oder mit Bleiplatteu
ausgefüttert sind. In solchen verläuft die Gährung in gewis
sen Perioden sehr schnell, zeige noch mehrere andere Anomalien,
und die Biere erhielten einen ftyptisch säuerlichen Geschmack.
Offenbar hatten die Biere etwas von den Metallen aufgelöset,
und die dadurch in das Bier gebrachten Metallsalze mußten
nothwendig einen Einfluß auf den Geschmack und Gährungs-
verlauf der Biere nehmen. Aber welcher verständige und ge
wissenhafte Brauer wird die Biergährung in kupfernen oder
bleiernen Gefäßen vornehmen!? und würde dieß bei uns von
der Sanitäts-Polizei gestattet werden?
Durch Substitution hölzerner Gährbottiche half der Ver
fasser allen bemerkten Übelständen ab, und in der That ist auch
nicht einzusehen, was bei gehöriger Handhabung der Reinlichkeit
gegen sie eingewendet werden könnte. Bei uns sind sie mit
Recht allgemein im Gebrauche.
Genauere Beobachtungen über den Gährungsverlauf bei
den oben beschriebenen Versuchen Black's über diesen Gegen
stand wurden von demselben freilich nicht gemacht, indem er sich
blos mit der Beobachtung der äußeren Gährungserscheinungen
begnügte, was, wie wir wissen, zur genauen und richtigen Be
urtheilung nicht hinreicht, weßhalb eine Wiederholung dieser
Versuche mit Berücksichtigung aller dabei vorkommenden Erschei
nungen sehr wünschenswerth erscheint. —
Jedenfalls aber kann der Einfluß der Electricität wie auf
das Pflanzen- und Thierleben so auch auf den Gährproceß
nicht mehr geläugnet werden.