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herausziehen und nach Erforderniß das Zapfenloch wieder ver
schließen zu können. Dieser Schlauch, der unmittelbar über der
Abflußrinne steht, dient bloß dazu, Leim Ziehen des Zapfens
die Treber zurückzuhalten; er wird mit Haken an der Seiten
wand des Meischgefäßes fest gemacht und hat den Namen
P fass erhalten. (Fig. 8 ) Besser ist dazu ein M e ss i n g h a h n
mit hinreichend weiter Bohrung, der im untern Boden befe
stigt wird.
Unter dem Zapfenloch oder Ablaßhahn des Meischgefäßes
besindet sich der sogenannte Grand oder Unter stock. Er
dient zur Aufnahme der aus dem Meischgefäße abgezogenen
klaren Würze, von wo sie in den Braukessel (Braupfanne) auf
geschöpft oder besser aufgepumpt wird. Das Aufschöpfen geschieht
mittelst hölzerner, an langen Stielen befindlichen Schöpfer
das Aufpumpen mittelst eigener einfacher Säugpumpen. Diese
müssen im Innern ganz rein gehalten werden.
Bei uns ist der Unterstock gewöhnlich ein 4 bis 8 Eimer
fassender, in Sandstein gehauener oder auch hölzerner Trog,
ans welchem die Würze in dem Maße, als sie abfließt, in den
Braukessel gebracht werden muß. Diese Einrichtung ist fehlerhaft
und bedingt, wie später gezeigt werden wird, nicht nur einen
Zeitverlust und größern Brennstoffanfwand, sondern gefährdet
auch besonders im Sommer die Dualität des Biers. Der Un
ter ft o ck soll so groß sein, daß er die ganze erste
Würze fassen kann, wie dieß in England gebräuchlich ist.
Zur Bestimmung der Größe der Meischgefäße sind folgende
Elemente gegeben:
1 ) Die zum Guß verwendete Schüttung an Gerstendarr
malz rc., die auf einmal eingemeischt wird. 100 K' Malz oder
Getreideschrot nehmen dabei einen ebenso großen Raum ein wie
75 K) 100 K' Kartoffel-Stärkmehl aber wie 70 U Wasser.
2 ) Die zum Meischen zu verwendende Wassermenge, welche
iu der Willkühr des Brauers liegt; am besten das vierfache
Gewicht von dem des Malzschrottes rc. Statt 100 U lufttrockenen
Kartoffel-Stärkmehls werden dabei 110 U Malz gerechnet.
3) Zn dem Rauminhalte beider wird */ 4 zugegeben, um
einen hinreichend großen Oberraum zu erhalten, damit wäh
rend der Bearbeitung der Meische nicht so leicht etwas verspritze.
4) Diese Gefäße dürfen nicht leicht über 3 Fuß tief
gemacht werden, weil sich in zu tiefen Gefäßen das Meischen