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der Peetermann gegenwärtig nicht mehr so wohlschmeckend ge
funden wird als ehemals, wie dieß gegenwärtig auch mit dem Por
ter in England der Fall ist, welchen man mit Zusatz von we
niger Farbmalz bereitet und nun wohlschmeckender und ange
nehmer findet. Ebenso kann es möglich sein, daß man bei dem
Peetermann in den letzten französischen Kriegsjahren, in welche
Zeit seine Veränderung fällt, aus mannichfachen Ursachen den
Faden der Erzeugung allmälig verloren und entweder an den
Zuthaten oder an der Bereitung Etwas geändert hat, was eine
Verschiedenheit des Biers nothwendig zur Folge haben mußte.
Es bedarf nur an der Concentration der Würze Etwas geän
dert, dieselbe um 1—2 pCt. Extractgehalt schwächer gemacht zu
werden, und man hat nicht mehr das vorige süße Vier. Nun
aber findet man gerade weder bei dem alten noch bei dem neuen
Peetermann die ursprüngliche Concentration der Würzen, noch
den Vergährungsgrad oder die Bestandtheile desselben angege
ben, so daß uns kein Maßstab zur Vergleichung des eingetre-
« tenen Unterschiedes geboten ist und hierfür nur der angebliche
verschiedene Geschmack erübrigt, der für sich allein weder ent
scheidend noch belehrend ist. Daß übrigens die Biere in gleicher
Art, mit gleichen Zuthaten, zu gleicher Zeit (?), aber an ver
schiedenen Orten gebraut, nicht immer von ganz einerlei Art
ausfallen können, was vornehmlich von der Eigenthümlichkeit
der Lagerkeller bedingt ist, muß zugegeben werden, und deßhalb
schmeckt der in Brüssel gebraute Lambik etwas anders als der
an andern Orten erzeugte; insofern kann auch der gegenwärtige
Peetermann in Löwen etwas verschieden sein von dem alten;
aber einen andern Localeinstuß glaube ich nicht annehmen zu
sollen, um so weniger, als die darüber vorhandenen Angaben
sehr mangelhaft und nicht gehörig begründet sind; und daß die
Beschaffenheit der Bierkeller einen großen Einfluß nimmt auf
die der darin gelagerten Biere, beweisen, wenn man ein Extrem
aufstellen will, dumpfige Keller, in welchen die Fässer schimme
lig und die Biere dumpfig, so wie warme Keller, in welchen
sie vor der Zeit sauer werden.
Wenn man weiter bedenkt, daß selbst die verwendeten Ge
treidearten nicht immer von derselben Qualität sind und daß
die Cultur, Düngung u. s. w. darauf wesentlich instuenziren, in
Folge deren sie bald mehr Stärkmehl, bald mehr Kleber enthalten;
daß selbst das Gerstenmalz kaum das eine Mal genau sowie das