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nen Hefe ihrem Vergâhrungsgrade proportional ist. Dietz
würde gegen die Ansicht Meihner's streiten, wornach der Malz-
und Getreidewein eine Verbindung von Alkohol mit Fermenthy-
drat ist; denn je mehr Alkohol im Biere entsteht, desto mehr
des Fermenthydrats mützte mit demselben zu Wein verbunden
bleiben; es wird aber dabei in demselben Verhâltnisse mehr
Hefe (Ferment) ausgeschieden.
Gefrorenes Bier.
Setzt man Bier einer Temperatur von mehren Graden
unter 0 aus, so gefriert nur ein Theil des Wassers aus dem
Bier, und das Flüssigbleibende ist ein stärkeres von demselben
oder nahe demselben Vergährungsgrade, woraus eben mit Be
stimmtheit hervorgeht, daß nur ein Theil Wasser aus dem
Biere als Eis ausgeschieden worden. Das erhaltene Eis ist
zellig, es wird nach dem Ablaufen des Biers ganz weiß und
fast geschmacklos, indem demselben nur äußerlich etwas Weniges
von dem abgelaufenen Bier anhängen bleibt. Je stärker das
Bier, eine desto größere Frostkälte erfordert es zum Gefrieren.
Dadurch bereits verstärktes Bier kann durch mehrere Erkältung
wiederholt zum Gefrieren gebracht und noch weiter verstärkt
werden. Es besitzt auch eine dunklere Farbe.
Im Folgenden theile ich die Resultate mit, die ich bei dieß-
fälligen Versuchen erhielt.
Bier von Liebegitz in Böhmen wurde am 7. Jäner 1850
geprüft (a) und hierauf einer Frostkälte von 6° R. unter Null,
das hierbei erhaltene verstärkte Bier (b) aber einer sich eben
ergebenen noch größeren Kälte von 10° R. unter Null ausge
setzt (a) und beide durch das Gefrieren verstärkte Biere wur
den ebenfalls sacharometrisch geprüft.
Die erhaltenen Resultate waren Folgende:
Die Biere
3 .
b.
6.
Sacharometer-Anzeige des frischen
entkohlensäuerten Biers
14" R. Temperatur .
bei
2.550
3.975
4.475
dto. des gekochten Biers .
.
3.900
5.850
6.681
Attenuationsdifferenz . .
.
1.350
1.875
2.206
Ursprünglicher Extractgehalt
Würzen .....
der
9.768
13.862
16.002