Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Die Biere 
a. 
I). 
c. 
Erfolgter scheinbarer Vergährungs- 
grad 
0.73 
0.71 
0.72 
Die Biere enthielten: 
Alkohol 
2.994 
4.178 
4.918 
Extra ct . 
3.900 
5.850 
6.681 
Wasser ......... 
93.106 
89.972 
88.401 
Vorstehende Bierprüfungsresultate bestätigen die über das 
Verhalten des Biers beim Gefrieren gemachten Angaben. 
Wenn man Biere mit Wasser verdünnt, so ändert sich wohl 
der absolute und relative Gehalt der Bestandtheile im Biere, 
allein der sich nach der Verdünnung ergebende Vergährungs- 
grad bleibt ebenfalls gleich, ein Verhalten, welches wohl im 
Vorhinein zu erwarten war, aber für gewisse Fälle der verglei 
chenden Bierprüfung entscheidend sein kann. 
In der neuesten Zeit hat eine Angabe, als ob die Ver 
mischung des Biers mit Brunnenwasser dasselbe bitterer und 
betäubend mache, vielfach die Spalten der Journale gefüllt. 
Über die Beschaffenheit (Bestandtheile) und Menge des dabei 
gebrauchten Brunnenwassers wird gar nichts gesagt, und doch 
sind diese Wässer so verschieden. 
Meinen Erfahrungen zu Folge kann ich der obigen An 
gabe nicht beipflichten. Wird das Bier in diesem Falle wirklich 
bitterer, so mag dieß daher kommen, daß durch den Wasserzusatz 
das im Biere aufgelösete Hopfenharz aus demselben geschieden, 
mehr bloßgelegt wird, und nunmehr mit dem ihm eigenen bit 
teren Geschmack hervortritt. 
In den Schankhäusern, besonders auf dem Lande, wird 
das Bier in der Regel nie ohne vorhergegangene Vermehrung 
durch Zusatz von Brunnenwasser ausgeschänkt, und man bemerkt 
daran in Folge dieser Wässerung keineswegs betäubende Eigen 
schaften. — 
Keller fand, daß wenn gutes reines Gerstenbier zu % 
bis V 6 mit concentrirter Schwefelsäure vermischt wird, sich so 
gleich etwas Kohlensäure entwickle, und daß es darauf unmit 
telbar ausgezeichnet stark geistig rieche, mit ganz wenig nicht 
unangenehmen Fuselgeruch vermischt. Dieser Fuselgeruch trat 
aber bei einigen Bieren irr so hohem Grade hervor, daß Kel 
ler sich überzeugt hält, es sei denselben fustiger Branntwein 
zugesetzt worden.
	        
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