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Wärmeleiter als die Kellerwände, und kann daher zum schnellern
Schmelzen des Eises nicht beitragen, um so weniger, als es an
den Seiten auch nur mit der Luft und nur unten stellenweise
mit dem Kellcrboden in Berührung ist, so daß man bei diesem
Verfahren mit weit weniger Eis im Keller dieselbe Wirkung
oder mit derselben Menge Eis eine viel bessere nnd länger
dauernde Abkühlung zu erzielen im Stande sein wird. Diese
verbesserte Methode, das Eis in die Vierkeller einzulegen, ist
besonders unsern vaterländischen Bierbrauern und die Bierbrauerei
betreibenden Gutsbesitzern dringend zu empfehlen.
Auch über der Erde lassen sich an Stelle der Keller Luft-
kalthäuser errichten. Anleitung zur Herstellung solcher hat neuester
Zeit Krutzsch, gegeben.
Bestandtheile des Biers und Unterschiede zwischen dem durch
Obergahrnng und Untergährung erzeugten Biere.
In einem jeden Biere, auch wenn es noch so vollständig
vergohren ist, lassen sich folgende Bestandtheile nachweisen, als:
1) Wasser in größter Menge. Immer ist der Wasserge
halt in 100 Gewichtstheilen des Biers größer, als der in 100
Gewichtstheilen der Würze, aus welcher cs erzeugt ward, was
schon früher Bd. 1. S. 175 für alle gegohrene geistige Flüssigkeiten
bewiesen wurde.
2) Alkohol in einem gewissen Zustande von Verbindung.
3) Proteinverbindnngen (Diastas, Mucin), zum Theil bei
der Nachgährung mit zur Bildung der neuen Hefe beitragend,
die sich dabei erzeugt.
4) Malzextract, aus Dextrinzucker und Dextringummi be
stehend.
5) Hopfenextract (Bitterstoff, Harz, ätherisches Öl).
6) Salze, theils aus dem angewendeten Wasser, theils ans
dem verarbeiteten Malze und Hopfen.
7) Äpfelsäure (?), Essigsäure, Phosphorsäure.
8) (Ammoniak?)
Von der Gegenwart der Essigsäure im Biere kann man
sich leicht überzeugen, wenn man dasselbe destillirt. Das De
stillat reagirt stets sauer. Durch Rectification mit Zusatz von
Kreidenpulver erhält man den Alkohol mit Wasser vermischt
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