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Tas Graupenbier wurde erzeugt aus Würze von 13.2 pCt.
Extraclgehalt. Mit Zusatz von Malzmehl durch Untergährung
vergohren zeigte es 2.24 pCt.; Bergährungsgrad — 0.83.
Gerstenmalz-Haferbier.
Der Hafer liefert eine trübe, sich auch beim Kochen mit
Hopfen nicht gehörig klärende Würze. Ich habe daraus Bier
bereitet, aber dieses Bier besitzt keine besondere Annehmlichkeit;
jedoch fand ich, obwohl die Haferwürze nicht sehr süß
schmeckt, daß dieselbe besser als alle übrige Ma lz
getreide-Würzen verg ährt. Nach längerem Lagern wird
das Bier dennoch klar und sehr moussirend, weßhalb es einen
prickelnd säuerlichen, erfrischenden Geschmack besitzt.
In Belgien wird der Hafer nur als Zusatz zu andern
Malzgetreidebieren gebraucht. Gewöhnlich hat er bei uns den
halben Preis der Gerste. Unter diesen Verhältnissen kommt
seine Anwendung zur Viererzeugung etwas wohlfeiler zu ste
hen als jene der Gerste und des Weizens, was aus folgender
Berechnung hervorgeht.
Wenn 1 Metzen Gerste 70 U wiegt, 1 fl. 30 kr. C. M. ko
stet und dieselbe 60 pCt. zu Vier benützbares Extract liefert,
so kommen 100 U Extract ans der Gerste zu stehen auf 3 fl. 34 kr.
Wenn dagegen 1 Metzen Hafer 55 gs wiegt, 45 kr. C. M.
kostet und derselbe 42 pCt. Extract gibt, so kommen 100 gs
desselben aus dem Hafer zu stehen auf 3 fl. 15 kr.
Der Hafer liefert demnach ein etwas billigeres Extract als
die Gerste, und dieser Umstand ist es, welcher der Anwendung
des Hafers zur Biererzeugung in ökonomischer Hinsicht nicht
entgegen ist.
Db bei Mitanwendung anderer roher Getreidearten die
Würze und das daraus erzeugte Vier ebenfalls nicht so klar
sind, wurde nicht versucht.
Zn geringer Menge der Malz-Kartoffelmeische zugesetzt,
macht er die Würze nicht trübe; sie klärt sich auch sehr gut
beim Kochen und vergährt vollständiger; nebstdem lockert er
die Treber auf. Das Bier wird vollkommen klar.
Als Auflockerungsmittcl der Treber ist er dem Strohhäck
sel vorzuziehen, indem er besser wirkt, zugleich die Vergährungs-
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