Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Stücke zerschlagen im Master — in welchem er schwimmt — 
ziemlich leicht (tu längstens 24 Stunden) auf, wobei sich das 
demselben anhängende Papier ablöset. 
Er ist nicht vollkommen wasserfrei, und enthält noch etwa 
5pEt. Wasser, welches bei der Erzeugung desselben im Großen 
daraus nicht wohl entfernt werden kann. Die Auflösung dessel 
ben — die Getreidesteinwürze — kann man auf jeden beliebigen 
Extractgehalt oder Sacharometergrad stellen, und so Biere von 
jeder gewünschten Stärke erzeugen. 
100 K' Getreidestein geben 7 Biereimer Bierwürze von 
12 pCt. Extractgehalt, woraus mit 5 pCt. Abgang bei der 
Gährung 6"/g Eimer gutes Bier resnltiren. 100 U gutes 
Malz werden von nahe 67 K' Getreidestein ersetzt. 
Die Getreid^steinwürze ist auch der Selbstgährung 
fähig; wenn man sie bei einer Temperatur von 16—18° R. 
sich selbst überläßt, so tritt die Gährung schon in 24 Stunden ein, 
schreitet aber nur langsam vorwärts, und das Bier nimmt da 
bei gewöhnlich einen milchsäuerlichen Geschmack an, wodurch 
derlei Biere den belgischen sehr ähnlich werden, die denselben 
Geschmack besitzen. Diese Selbstgährung ist aber mehr eine 
Untergährnng, weil die neugebildete Hefe sich dabei mei 
stens am Boden absetzt. Auch bei der Gährung mit Zusatz 
von Hefe ist es gut, bei der Vorbereitung derselben etwas 
Malzmehl zuzusetzen, weil dadurch die Gährung erkräftigt und 
die Vergährung befördert wird. 
Gegenwärtig wird der Getreidestein schon im Größeren 
erzeugt, findet guten Absatz, und der Hr. Erfinder strebt dahin, 
diese Fabrikation an geeigneten Orten im großen Maßstabe zur 
Ausführung zu bringen. (Siehe: der Getreidestein und seine 
Anwendung zur Biererzeugung auf kaltem Wege, Prag 1852, 
2. Aufl. vom Verfasser). 100 Wiener Pfund Getreidestein kosten 
dermalen 25 fl. C. M. 
Der Hauptvortheil der Anwendung des Gedreidesteines 
besteht darin, daß man mit einer bloßen sogenannten Keller 
wirthschaft Bier erzeugen kann, und dazu gar keine Brauereien 
bedarf. Zn manchen Fällen kann dieß sehr nützlich sein. 
Das Mech. Magazin vom 5. December 1846 meldet 
unter der Aufschrift „Keine Vraugefäße mehr" ans Eng 
land, daß auch dort sich eine Gesellschaft gebildet habe, welche 
die Erzeugung eines trockenen Malz-Extractes für die Berei- 
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