Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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gung verwendet werden können und mit der Zeit zur Verwen 
dung kommen werden., und es wird und kann nicht fehlen, daß 
so wie die Kartoffeln allgemeiner dazu in Gebrauch kommen, 
auch eine entsprechende Besteuerung dieser Verwendung nicht 
auf sich warten lassen werde, indem es doch Bier, mithin nach 
den herrschenden Finanzgrundsätzen ein steuerbares Product ist, 
was damit erzeugt wird. 
Nach Voraussendung dieser Bemerkungen übergehen wir 
nun zur nähern Würdigung der theils vorgeschlagenen, theils 
versuchten Methoden zur Kartoffelbierbereitnng. 
l>r. Lüdersdorfs hat in den Verhandlungen des Gewerbe 
vereins für Preußen, Jahrgang 1833, S. 48, die Resultate 
von Versuchen bekannt gemacht, die er in dieser Angelegenheit 
anstellte. Er wendete zur Znckerbildung ans dem Stärkmehl 
Gerstenmalz an, und zwar auf 8 Gewichtstheile Stärkmehl 1 
Gewichtstheil Malzschrot und 45 — 50 Gewichtstheile Wasser. 
Bei der Gährung der erhaltenen Würze mit Hefe erhielt er 
aber nur etwas Unbedeutendes mehr Alkohol, als das Malz 
für sich allein gegeben haben würde; er hofft aber, daß man 
bei fortgesetzten abgeänderten Versuchen endlich zu bessern Gäh- 
rungsresultaten gelangen werde. Darin nun hat er sich nicht 
getäuscht; denn ich habe aus Versuchen nachgewiesen, daß eine 
nach meiner Anleitung bereitete Malzstärkmehlwürze dieselbe 
große Vergährungsfähigkeit besitzt wie Weinmost. Von dem 
Verfahren Lüdersdorff's ist demnach kein vortheilhafter Ge 
brauch zu machen. Man muß mehr Gerstenmalz nebst etwas 
rohem Getreide anwenden, und dann dienen die Treber selbst 
als Seihemittel, indem die süße Würze durch dieselben klar ab 
stießt und kein Ziegelmehl als Klärmittel nothwendig ist. 
Bley und Otto (Journal für praktische Chemie, Bd. IV., 
S. 282, 18.34) haben einen ähnlichen Versuch, jedoch mit An 
wendung einer größern Menge frisch gekeimten Malzes gemacht, 
sind aber ebenfalls zu keinem praktisch brauchbaren Resultate 
gelangt. 
Lampadius hat in dieser Beziehung mehrerlei Versuche 
unternommen. 
Zuerst bereitete er Vier ans mittelst Schwefelsäure erzeug 
tem Kartoffel-Stärkmehl-Sirnp (Erdmann's Journal, Bd. 
16, S. 474. 1833); dann fand er, daß sich der noch etwas 
gummihaltige Malzstärkmehlsirup dazu besser eigne, wozu er die
	        
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