Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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1 Hoden und Vorschläge zur Bereitung von Kartoffelbier von 
Herrn Keller als unbrauchbar bezeichnet werden, und daß nur 
-seine (geheime) Methode, deren Werth demnach Niemand zu 
beurtheilen vermag, weil sie vielleicht das Licht der Welt zu 
scheuen Ursache hat, als die allein brauchbare und beste erklärt 
tvird. Nebenbei geräth derselbe hierüber mit Demoiselle Bohm- 
hammcl und neuester Zeit mit Dr. ©umfc inner über den 
selben Gegenstand in einen, keinem Theile erbaulichen Streits 
welcher so viel vom Wege Abschweifendes und Unrichtiges ent 
hält, und nur zum Zwecke hat, die Leistungen Anderer herab 
zusetzen und bei dem profanen Publikum zu verdächtigen, daß 
die geheimen Absichten dieser Handlungsweise unschwer zu er 
rathen sind. Es dürfte aber bald eine Zeit kommen, wo das 
Publikum Heller sehen und Herrn Keller die Geheimhaltung 
nichts mehr nützen wird. 
Dr. I. L. Gumbinner hat in seinem 18J* erschienenen 
Handbuche der practischen Bierbrauerei, l. Band, S. 
302 und 403, in zwei Capiteln mit der Überschrift: „Das 
K a r t o f f e l b i e r und das K a r t o f f e l - S t ä r k m e h l- 
B i e r" auch dieses Gegenstandes gedacht. Im erster» Capitel, 
worin auch die Gewinnung des Stärkmehls aus Kartoffeln er 
klärt wird, eifert der Verfasser gegen Demoiselle VohmHam 
mel und Hrn. Keller in Berlin, beschreibt das Verfahren der 
erster» von S. 394 — 397 und gibt S. 392 die Ausgiebigkeit 
des Kartoffelstärkmehls gegen das gelbe Gerstendarrmalz mit 
Berufung auf mich dahin an, daß 100 K'des erstern ebenso 
viel gleichstarke Würze liefern wie 150 U des letzter». 
Wenn nun der Herr Doctor selbst Versuche über diesen 
Gegenstand gemacht hätte, so müßte er ja diese Ausgiebigkeit 
aus eigener Erfahrung kennen gelernt haben, und war demnach 
eine bloße Berufung überflüssig. Es geht aber daraus hervor, 
daß er keine eigene Erfahrung darin hat, wie denn auch der 
ganze Abschnitt darüber mit der Aufschrift: „Das Kartoffel- 
Stärkmehlbier" (sollte wohl heißen „Malzkartoffel-Stärkmehl 
bier") das Gepräge an sich trägt, daß ihm mein Werk: „Die 
Gährungschemie," II. Band, die Bierbrauerei enthaltend, nicht 
unbekannt ist; aber seine Vorschriften enthalten Veränderungen, 
welche ebenso viele Verschlechterungen des Verfahrens sind. So
	        
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