Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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4-'orísosten besser ertragende, ans dem Lande erzeugte Stärkmehl 
in die Städte statt Gerste zu Markte gebracht, und damit 
diese um den wohlfeilsten Preis erzeugt werden könnte, 
auch noch Kartoffeln statt Gerste für diesen Zweck angebaut 
werden müssen, worauf sich erst der wirkliche Vortheil dieser 
Viercrreugung, der mehr dem'Landwirthe zu Gute kommt, heraus 
fielen wird. Das Bier auf dem Lande zu erzeugen und in die 
Städte zu verführen ist dazu eben nicht nothwendig; auch würde 
der Transport der Kartoffeln, wovon 3 Scheffel auf die Tonne 
Vier kamen, nicht mehr kosten, als der des Biers und er würde noch 
wohlfeiler werden, wenn bei der Verarbeitung der Kartoffeln 
auf Mehl ihr ganzer Stärkmehlgehalt zur Benützung kommt, 
in welchem Falle zwei Scheffel Kartoffeln für dieses Bterquan- 
tum genügten. Eine bedeutend größere Wohlfeilheit des 
Kartoffelbiers gegen das Malzbier habe ich aber weder gesucht noch 
behauptet, und sind die Hoffnungen darauf immerhin zu hoch 
gespannt, indem sich in den ergebenden Gewinn der Landwirth 
als Erzeuger der Kartoffeln mit dem Publikum als Consumen- 
ten des Biers theilen werden. 
Fr. Eilmann aus Woldegk erklärt dagegen unterm 19. 
August 1815, im Mussehl's Practischem Wochenblatt 1845, 
S. 844, daß er von Demoiselle Bohmhammel um 
25 Thlr. das Geheimniß oder die Anleitung zur Bereitung 
des Kartoffelbiers erlangte. Es werde dazu erst Stärkmehl ans 
Kartoffeln bereitet; dann sei ein 14 — 16 Stunden langes 
Kochen nothwendig und das Bier mußte 3 Monate lagern, ehe 
es gebraucht werden konnte. Das Bier (?) stellte sich bei 7 
Grad Zuckergehalt (?) (Procentengehalt der Würze ?) theurer 
als Malzbier. Bei richtiger Bearbeitung stelle sich der Preis 
des Malzbiers bedeutend billiger als der dieses Kartoffelbiers. 
Es sei zwar gut, aber jeder Brauer werde ein viel stärkeres 
Bier ans Gerste um denselben Preis Herstellen können. 
In Mussehl's Practischem Wochenblatt, Nr. 10, 1846, 
S. 57, wird von Bürger zu Hermsdorf bei Görlitz ein Ver 
fahren zur Bereitung von Kartoffelbier beschrieben, wobei entsafteter
	        
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