Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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tionsverhältnisse dürften voraussichtlich zwischen jenen reiner 
Malzwürzen und Zuckerlösungen mitten inne stehen. 
Das aus den vorangezeigten Mengen von Gerstenmalz und 
Zucker dargestellte Bier war sehr klar, gut vergohren (0.75) 
und schmeckte geistig weinartig; der Geschmack war übrigens 
dem des Biers, aus gehopftem gemeinen Stärkezuckerwasser be 
reitet, sehr ähnlich. An neu gebildeter Hefe wurde J / a U weni 
ger gewonnen, als bei gleicher Quantität, Qualität (Würze 
von 13 pCt. Extractgehalt) und bei gleichem Vergährungsgrade 
aus bloßer Malzwürze erhalten worden wäre. 
In der neuesten Zeit sind einige Streitschriften wider und 
für das Bier gewechselt worden. Ich übergehe sie, weil ein 
näheres Eingehen in die Betrachtung ihres Inhaltes kaum loh 
nend wäre, und we^l man trotz der dem Biere gemachten Vor 
würfe Bier trinken wird, so lange die Welt steht. 
Dauer der Gebräue. 
Die Dauer der Gebräue zu kennen, ist sowohl wichtig für den 
technischen Betrieb, als auch für die steuerämtliche Überwachung 
des Braugewerbes. Offenbar ist sie von der Größe der Ge 
bräue bedingt; allein ihre Dauer nimmt nicht zu im geraden 
Verhältnisse mit der Größe derselben, sondern in einem viel 
kleinern. 
Den Beginn des Gebräues rechnet man von der Unter 
zündung des Braukessels an; die Beendigung desselben bezeich 
net das Ausgießen der letzten, mit Hopfen gekochten Würze 
portion auf das Kühlschiff. Während dieser Operation und 
nach derselben kann die Effigwürze und das Glattwaffer durch 
kalten Wasseraufguß auf die Treber gemacht und dann zum 
Auswerfen der Treber aus dem Meischbottich geschritten werden. 
Einen beträchtlichen Zeitaufwand nehmen die Überfüllungen, 
das Ablassen und Einfüllen von Wasser und Würze, Lauter 
und Dickmeische in Anspruch, wozu man natürlich bei größern 
Gebräuen Röhren, Hähne und Pumpen von größern Quer 
schnittsflächen und damit im Verhältniß stehenden Durchmessern, 
Bohrungen u. dgl. anwendet, die überhaupt nicht zu klein sein 
dürfen, um diese Operationen möglichst schnell verrichten zu 
können und damit nicht unnöthigerweise aufgehalten zu sein. 
Sonst ist die Zeitdauer eines Gebräues bedingt:
	        
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