Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

409 
erstere mit letzterem in gleichem Niveau steht, aufzustellen, und 
entweder die In fusio nsmet h od e oder die vereinfachte De 
co ctionsm et h od e mit nur einer Dickmeischkochnng anzuwen 
den, dann aber auch die zum Gebräue bestimmte Wasser- 
menge zweckmäßig zum Meischen und zum Nachguß zu 
vertheilen, so daß die zweite Würze nahe ebensoviel beträgt 
als die erste, oder wo möglich zwei heiße Nachgüsse zu 
machen, um die von den Trebern zurückgehaltene Würze so voll 
ständig als thunlich zu gewinnen und so aus demselben Quan 
tum Malz (Schüttung) eine an Extract reichere Würze zu erzeugen. 
Nebst diesen Einrichtungen läßt sich das Brauverfahren 
mit der Pfanne auch noch in folgender Art modificiren und 
damit weitere Ersparnisse an Anlagempital, Zeit und Brennstoff 
erzielen — ein Verfahren, welches sich vorzüglich in größern 
Brauereien mit Vortheil ausführen läßt, wo man für die täg 
liche Erzeugung größerer Quantitäten Würze sonst 2—4 Brau 
pfannen aufgestellt hat, wie dieß in einigen größeren Brauereien 
in der Umgebung Wiens der Fall ist. Diese Modification be 
ruht auf der Betrachtung, daß die jedesmalige Kochung der 
zweiten Würze für sich einen besondern Zeitaufwand in Anspruch 
nimmt, welchen man einbringen kann, wenn die zweite Würze 
der vorhergegangenen Meischung zum Einmeischen statt Wasser 
für die folgende Meischung verwendet und dadurch kostenlos 
concentrirt wird, wobei für die folgenden Meischen um */ 4 —V 5 
weniger Schüttung anzuwenden sein wird, um eine Würze von 
nicht zu großer Concentration zu erhalten, und bei z. B. 4 
täglichen Einmeischungen, wobei sonst 4 Vorder- und 4 Nach 
würzen zu kochen waren, nun bei dem veränderten Verfahren 
nur 4 Vorderwürzen und 1 Nachwürze zu kochen sein würden, 
mithin jene Zeit und jener Brennstoffaufwand erspart werden, 
den die Kochung jener drei Portionen Nachwürze verursacht 
haben würde. Die vier Portionen erster Würze erhält man 
dabei viel concentrirter, und wenn sie mit her Nachwürze ge 
mischt noch zu gehaltreich sein sollten, so müßte die gewünschte 
Verdünnung durch Zusatz von reinem Wasser bewirkt und die 
Würze dadurch zu dem verlangten Extractgehalte gebracht wer 
den, was um so weniger nachtheilig ist, als die Erfahrung 
lehrt, daß man auch durch die Auflösung trockenen gehopften 
Malz-Extractes im Wasser gute und haltbare Biere zu erzeu 
gen vermag.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.