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licher Verlust an zu Vier benutzbarem Malzextract, und es
leuchtet für einen möglichst ökonomischen Betrieb der Brauereien
daraus die Nothwendigkeit hervor, ihn so klein als möglich zu
machen, was eben durch eine zweckmäßige Vertheilung der znm
Gebräue bestimmten Wassermenge zum Meischen und zu den
. Nachgüssen am besten erreicht wird.
Je mehr Nachgüsse gemacht werden, desto vollständiger ist
die Extraction der Treber. Beim Gebrauche von 750 T Wasser
auf 100 U Darrmalz und nur einem heißen Nachguß beträgt
bei der besten Vertheilung der Wassermenge der Verlust an zu
Bier benützbarem Extract für je 100 S Malz 3.29 Ss, während
er bei zwei Nachgüssen nur 1.75 U ausmacht, von welchem Ex
tract im Glattwasser noch ein Theil gewonnen werden kann.
Je dicker man einmeischt, d. h. je mehr Malz und je weniger
Wasser man zum Meischen nimmt, desto größer wird der ge
nannte Verlust, daher für diesen Fall besonders der Gebrauch
zweier Nachgüsse zu empfehlen ist; sonst würde zum Nachtheile
des Brauertrags ein ansehnlicher Theil zu Bier benützbares Ex
tract in das Glattwasser gebracht werden.
Gegen diese Regeln wird besonders bei uns in der Praxis
noch häufig verstoßen und der heiße Nachguß viel zu klein ge
macht, indem er zwischen bis 1 / 5 der zu dem Gebräue be-
stinimten Wassermenge beträgt. Auch wäre zu wünschen, daß
zwei heiße Nachgüsse gemacht würden. In Baiern ist derselbe
noch viel kleiner. Dagegen werden in England und Belgien
die Treber durch zwei heiße Nachgüsse möglichst vollständig
erschöpft.
Ober- und Unterteig.
Den auf den Trebern liegenden gelbgranen Schlamm (die
Stärkmehl - Tegnmente, das Pfianzenfibrin und das coagulirte
Albumin) nennen die Bierbrauer Oberteig. Vordem zu ma
chenden Nachgusse wird er manchmal abgenommen, dadurch aber
ein Verlust an concentrirter Würze, welche ihm anhängt, her
beigeführt. Dieses Abnehmen des Oberteiges ist nicht noth
wendig, indem, wenn derselbe auch mit dem Nachgußwasser auf
gerührt wird, die zweite Würze dennoch klar abfließt. Unter
den Seiheplatten findet sich ein ähnlicher Schlamm mit feinern
Trebertheilen gemengt, der Unter teig. Nachdem die Treber
ausgeworfen wurden, wird auch der Unterteig herausgenommen