Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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gesonderten Thermometer auch noch einen andern nützlichen 
Gebrauch machen kann, so erscheint es in ökonomischer und tech 
nischer Beziehung räthlicher, beide Instrumente einzeln und nicht 
in Eines vereinigt anzuschaffen und zu gebrauchen. 
Die größere Gebrechlichkeit der zusammengesetzten Sacha 
rometer erheischt den gleichen Vorgang. 
Gegenseitige Controle der Bierqualität zwischen Brauer und 
Schankwirth. 
Das neue Bierbesteuerungsgesetz, welches ein Minimum 
der Bierqualität in dem Extractgehalte der Bierwürze festsetzt, 
auf welchen sich das Bier bei der Untersuchung zurückführen 
lassen muß, macht eine gegenseitige Controle zwischen dem Bier 
brauer und Schankwirth nothwendig, um, wenn ein geringhal 
tiges Bier betroffen wird, nachweisen zu können, ob der Schank 
wirth es in diesem Zustande schon aus der Brauerei bezogen, 
oder ob es etwa erst bei dem Schankwirth durch Verdünnung 
mit Wasser schwächer gemacht worden ist. 
Hierzu hat schon Erxleben in seiner Abhandlung „Über 
Güte und Stärke des Biers und die Mittel, diese Eigenschaften 
richtig zu würdigen, Prag L818, bei Gottlieb Hanse" Anleitung 
gegeben und dazu ein Procenten-Sacharometer anzuwenden ge 
lehrt, dessen Procente noch in Zehntel abgetheilt waren, wovon 
er jedes Zehntel Procent einen Biergrad nannte. Zur Zeit, 
wenn das Bier von dem Brauer an den Schankwirth ausge 
stoßen wird, hat er dasselbe in Gegenwart des Übernehmenden 
mit dem Sacharometer (Bierwage) zu prüfen, und die Anzahl 
Grade, welche es zeigt, so wie die Temperatur, bei welcher es 
geprüft worden, sowohl in sein Ausstoßregister bei dem betref 
fenden Fasse zu bemerken, als auch dem Bierwirthe in sein mit 
zusendendes Bierbüchel einzutragen, und auch das Datum dabei 
aufzuschreiben. 
Da das Bier die Hauptgährung bereits vollendet hat, wenn 
es aus der Brauerei ausgestoßen wird, und im Schankhause in 
der Regel nicht so lange liegen bleibt, um bedeutend nachgähren 
zu können, diese Nachgährung übrigens auch sehr langsam vor 
sich geht, so kann die weitere Verminderuug der specifischen 
Schwere des Biers nur sehr unbedeutend sein. 
Entsteht daher im Schankhause eine Klage über schlechtes
	        
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