Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Hieraus erklärt sich das Streben, eine andere, möglichst 
einfache, schneller zum Ziele führende und alle gewünschte Auf 
schlüsse liefernde Methode der Bierprüsung aufzufinden, welche 
zugleich die erforderliche Genauigkeit gewährt, und so ist meine, 
die verlangten Resultate liefernde sach arometrisch e 
Bierprobe entstanden. Dabei habe ich die Destillations 
und Abdampfmethode nur angewendet, um die Richtigkeit der 
Resultate ersterer zu controliren, und zu meiner großen Befrie 
digung dieselben immer bestätigt gefunden — eine Controle, 
die auch bei jeder der andern Bierproben in gleicher 
Art nothwendig ist, um dadurch ihre Richtigkeit zu bestätigen. 
Bevor ich jedoch die sacharometrische Bierprobe beschreibe, 
finde ich es nothwendig, das Folgende über die neuerer Zeit 
so viel besprochene hallymetrische und optische Bier 
probe, dann über die thermo-aräometrische Bierprobe voraus- 
zusenden, mich dabei auf meine bereits vorn angezeigten Kritiken 
der ersteren berufend. 
Die hallymetrische Bierprobe. 
Es ist hierbei nicht die Absicht, Anleitung zur Vornahme 
der hallymetrischen Bierprobe zu geben; diese muß vielmehr in 
den darüber vorhandenen Schriften gesucht werden. Hier soll 
das Unsichere und Unzuverlässige derselben gezeigt und dadurch 
nachgewiesen werden, daß sie für die vorn angezeigten Zwecke 
der Bierprüfung ungenügend ist, obwohl ihr in mehren Schriften die 
größte Zuverlässigkeit und Schärfe der Resultate beigelegt wurde. 
Diese Bierprobe wird mit chemisch rein zubereitetem, ge 
pulvertem und zu einem Pulver von möglichst gleichem Korn 
gesiebten Kochsalz gemacht. Drei Momente sind es, welche hier 
bei vorzüglich in Betracht kommen und zwar: 
1) Tausend Gewichtstheile Wasser lösen bei der gewöhn 
lichen bis zu einer Temperatur von 32" R. gerade 360 Ge 
wichtstheile des obigen Kochsalzes auf. Ein Gewichtstheil Koch 
salz bedarf daher 2.7778 Gewichtstheile Wasser zur Lösung, 
und man kann demnach, wenn die Menge des aufgelösten Koch 
salzes bekannt ist, daraus durch eine einfache Proportion die 
Menge des Wassers berechnen, welches zur Auflösung des Koch 
salzes erforderlich war, eine vollkommen gesättigte Lösung 
desselben vorausgesetzt.
	        
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