Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Würze nach Kaiser (S. 393) — 2.188 X 2 + 8.910 — 
4.376 -j- 8.910 — 13.286 °f 0 , mithin um mehr als 2°/ 0 größer. 
Das Bier war dunkelbraun und klar; seine specifische 
Schwere bei 12 Va 0 R. war = 1.022, — 5.5 pCt. Sachar. Anzeige. 
Der gefundene Extractgehalt des Biers — 8.910 pCt. re- 
präsentirt die Sacharometer-Anzeige des gekochten Biers. Zieht 
man davon die Sacharometer-Anzeige des frischen Biers — 5.5 pCt. 
ab, so erhielte man die Attenuations-Differenz 
- 8.910 — 5.5 - 3.41 pCt. 
Diese ist für den geringen Alkoholgehalt des Biers von 2.188- 
pCt. ganz unmöglich, er müßte nahe 8pCt. betragen, weßhalb 
es scheint, daß hier der Extractgehalt des Biers viel zu groß 
bestimmt worden sei. (Vergleiche S. 467, Absatz 4.) 
Die Folgerungen daraus über die verbesserte hallymetrische 
Bierprobe möge sich nun Jedermann selbst machen. — 
In der neueren Zeit ist Prof. Kaiser nach einer mir 
von anderwärts gemachten Privatmittheilung von der Multipli 
cation des Alkoholgehaltes mit der Zahl 2 bei der Berechnung 
des ursprünglichen Extractgehaltes der Würzen abgegangen, 
und wendet dazu vielmehr eine Zahl an, welche das Verhältniß 
ausdrückt, in welchem der Alkohol zu jener Zuckermenge steht, 
aus welcher er gebildet worden. Dadurch würde sich der Wahr 
heit jedenfalls genähert, wenn noch der so gefundene Extractgehalt 
auf jenes Würzequantnm bezogen wird, woraus 100 Gewichtstheile 
Bier erzeugt wurden. 
Um sich das mehr Zeit raubende und mühsamere viermalige 
Abwägen von frischem und gekochtem Bier bei Vornahme der 
hallymetrischen Bierprobe zu erleichtern und diese Operation zu 
beschleunigen, hat Schafhäutel dazu den hydrostatischen Weg 
eingeschlagen und ein Instrument conftruirt, welches er Aräo- 
meter-Pip ette nennt. Zum Abwägen der aufzulösenden 
Kochsalzmengen bleibt aber immer noch Wage und Gewicht noth 
wendig. (Das nähere in Dingler's Journal Bd. 109, S. 209,1848.) 
Man sieht, daß noch gesucht wird, die hallymetrische Bierprobe 
ihrer mehreren Vollkommenheit entgegen zu führen. 
Die optische Bierprobe. 
Diese von Hrn. Prof. Steinheil erfundene Bierprobe 
hat, bald nachdem sie bekannt geworden war, ebenso wie die
	        
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