Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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benützt, um darauf eine verbesserte optische Bierprobe zu grün 
den, die er in der vorne S. 456 genannten Abhandlung 1847 
veröffentlicht hat. Die Auffindung der Resultate aus den er 
mittelten optischen und sacharometrischen Anzeigen der Biere hat 
er zur Ersparung der Rechnung in Schubtabellen gelegt, und 
es kostet nun ein vollständiger derlei Apparat 88 fl. Reichs 
währung. 
Prof. St ein heil hat dabei hauptsächlich nur den Zweck 
verfolgt, zu erforschen, ob die in Baiern erzeugten Biere der 
landesgesetzlichen Schüttung entsprechen, oder zu untersuchen, ob 
sie tariffmäßig seien, und es ist anzunehmen, daß er nach dem 
neuen verbesserten Verfahren diesen Zweck besser erreicht habe, 
als nach dem älteren. Allein auffallend bleibt es dabei jeden 
falls, daß er dabei ein Sacharometer für wasserfreien Zucker, 
der isolirt gar nicht existirt, construirt und anwendet, und dar 
nach auch die Ausbeute an Malzextract aus dem Malze aus 
drückt; eine Annahme, die durch Nichts geboten war. 
So findet St ein heil, daß man nach dem in Baiern üb 
lichen Brauverfahren aus 100 8s Darrmalz im Mittel 48.718s 
Malzextract in der zu Bier benützbaren Würze gewinne (S. 18). 
Allein da er davon 5.3 pCt. als vermeintlichen Wassergehalt 
in Abzug gebracht hatte, müssen wir das Abgezogene wieder zu- 
addiren, und erhalten in diesem Falle dafür 51.43 8s wasser 
freies Malzextract in einem Zustande, wie es dem gemeinen 
Zucker entspricht. Ich habe gefunden, daß man nach dem bis 
herigen böhmischen Brauverfahren von 100 U Darrmalz im 
Mittel 51.75 U Malzextract in der zu Bier benützbaren Würze 
vereinige. Die Differenz zwischen beiden Bestimmungen ist daher 
sehr unbedeutend. 
Alle Extractbestimmungen von S t e i n h e i l müssen mit 
1.000 — 0.053 — 0.947 dividirt werden, um Malzextract zu 
erhalten, wie es der von mir aufgestellten Beschaffenheit entspricht. 
Eben so sind seine Dichten der Zuckerlösungen größer als 
die von mir bestimmten, weil er sie bei 15.5° 6. — 12.4° R. 
gemacht, und zwar Kandiszucker dazu verwendet, aber (wahrlich 
nicht zum bessern Verständniß des Ganzen) auf wasserfreien 
Zucker umgerechnet hat. Aus derselben Ursache sind auch die 
von Steinheil bestimmten Alkoholgehalte nicht solche, die den 
wirklich vorhandenen Alkohol anzeigen, sondern man erfährt dar
	        
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