37
absoluter Gehalt an Extract, die dazu gebrauchte Schüttung
in Pfunden und Wiener Metzen, so wie der Aufwand an Darr
malz zur Erzeugung von 100 U Würze für Extractgehalte der
selben von 1 bis 30 pCt. berechnet und in den dafür bestimm
ten Rubriken verzeichnet wurden, die man daher in vorkommen
den Fällen bei Beantwortung darauf bezüglicher Fragen zu be
nützen hat. Dabei ist das Gewicht eines Metzens Darrmalz zu
50 Pfd., und die Ausbeute an Extract ans dem Malze zu 60 pCt.
angenommen worden.
Braumethoden.
Die Art und Weise nun, den Meischproceß vorzunehmen
und aus dem verwendeten Malze, Getreide rc. die Würze dar
zustellen, nennt man die Braumethode. Hiernach unterschei
det man mehre Arten derselben und benennt sie gewöhnlich nach
den Ländern, in welchen sie üblich sind. Die vorzüglichsten
Methoden, welche wir hier betrachten wollen, sind: die böh
mische, die baierische und die englische Braumethode. Wir
werden die Zweckmäßigkeit des Verfahrens dabei dann nach dem
Maßstabe der hier dargelegten Grundsätze abmessen. Das bel
gische Branverfahren wird später für sich besprochen werden.
Die böhmische Braumethode.
Die böhmische Braumethode findet sich in Böhmen, Mäh
ren, Ungarn und Galizien in Übung. Das zum Meischen be
stimmte Wasser wird angeblich vor seiner Verwendung 1 bis l 1 /*
Stunden gekocht. Daß dieß, wenn das Wasser nur klar ist und
keine doppelt kohlensauren Salze enthält, nicht nothwendig sei
und einen unnützigen Holz- und Zeitaufwand bedinge, wurde
schon mehrmal erwähnt; auch ist man bereits an mehren Orten
davon abgekommen und erzeugt eben so gute, klare und halt
bare Biere als vordem. Dieser Zeit-, Arbeits- und Holz
aufwand läßt sich daher meistens ersparen.
Die Branpfanne faßt gewöhnlich die Hälfte bis s /§ des
Gusses. Es ist besser, sie größer als kleiner zu machen. l / 3a
des zum Meischen bestimmten Wassers wird anfänglich weniger
genommen. 4 / 5 des Restes werden auf ein-, zwei- oder dreimal
— je nach dem Verhältniß der Größe der Braupfanne zum